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Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, 2020 in Rom Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, 2020 in Rom 

DBK: Segnungen nicht als Mittel für Protestaktionen geeignet

„Segnungsgottesdienste haben ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet“, betonte der Vorsitzende der deutschen katholischen Bischofskonferenz Georg Bätzing. Er äußerte sich diesen Mittwoch.

Auch der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) habe sich erst vor wenigen Tagen noch einmal mit der Seelsorge für gleichgeschlechtliche Paare befasst, so der Vorsitzende der DBK, Bischof Bätzing. Er bekräftigte: „Selbstverständlich haben Menschen mit homosexueller Orientierung, auch diejenigen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, einen Platz in der Kirche. Sie sind uns willkommen.“ Es gehöre zum pastoralen Dienst der Kirche, all diesen Menschen in den jeweils konkreten Situationen auf ihrem Lebensweg gerecht zu werden und sie seelsorglich zu begleiten.

„Selbstverständlich haben Menschen mit homosexueller Orientierung, auch diejenigen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, einen Platz in der Kirche. Sie sind uns willkommen.“

Bischof Bätzing äußerte sich anlässlich eines Aufrufs von Seelsorgerinnen und Seelsorgern zu „Segnungsgottesdiensten für Liebende“, bei denen insbesondere auch gleichgeschlechtlichen Partnerschaften der Segen erteilt werden soll. Dies sei ausdrücklich gegen die im März von der Kongregation für die Glaubenslehre veröffentlichte Note zu diesem Thema gerichtet.

„Segnungsgottesdienste haben ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet“

Öffentliche Aktionen wie diese halte er „nicht für ein hilfreiches Zeichen und einen weiterführenden Weg“, machte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz klar.

Bischöf Bätzing verwies hingegen auf die Initative der Bischofskonferenz zur Zukunft der Kirche, Synodaler Weg: „Der Synodale Weg ist in der gegenwärtigen Situation ein zentraler Ort, das Thema gelingender Beziehungen in einer umfassenden Weise zu diskutieren.“

„Der Synodale Weg ist in der gegenwärtigen Situation ein zentraler Ort, das Thema gelingender Beziehungen in einer umfassenden Weise zu diskutieren“

Ebenso erinnerte der Limburger Bischof daran, dass es in Deutschland und in anderen Teilen der Weltkirche schon seit längerem Diskussionen gebe, „in welcher Weise die kirchliche Sexualmoral, auch hinsichtlich der Homosexualität, mit tragfähigen Argumenten weiterentwickelt werden kann – auf der Basis grundlegender Wahrheiten des Glaubens und der Moral, der fortschreitenden theologischen Reflexion und ebenso in Offenheit für neuere Ergebnisse der Humanwissenschaften und der Lebenssituationen heutiger Menschen“. Dazu gehöre auch eine angemessene Erörterung der Frage nach Segnungsgottesdiensten.

(dbk – sst)

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28. April 2021, 17:25