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Bischof Bätzing: „Stets noch viel zu lernen und entdecken“

Bischof Georg Bätzing begrüßt die „intensive Debatte“ um die Frage einer Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft in Deutschland. Er hoffe auf eine „vorsichtig verantwortbare Öffnung der bisherigen Praxis“, schreibt er in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit.

„Mehr als du siehst – Schritte zur Einheit“ ist der Titel des Hirtenworts, das der Bischof von Limburg mit Blick auf den 3. Ökumenischen Kirchentags (ÖKT) in Frankfurt im Mai gewählt hat. Darin plädiert Bätzing dafür, wichtige Zukunftsthemen und Herausforderungen „ökumenisch oder zumindest eng abgestimmt anzugehen“. Für das 21. Jahrhundert wünsche er sich „einen neuen Aufbruch in der Ökumene und eine veränderte Haltung des Hinsehens“, betont der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz.

Hoffnung auf verantwortbare Öffnung

Die intensive Debatte um die Frage, ob man in Gottesdiensten der anderen Konfession zum Abendmahl oder zur Kommunion gehen könne, sei „gut, denn es geht um Wesentliches und sehr Wertvolles“. Viele Fragen in diesem Zusammenhang seien bereits geklärt, es gebe jedoch Unterschiede, deren Klärung jetzt umso notwendiger werde, so Bätzing: „Ich hoffe sehr, dass das Votum zu einer solide begründeten und zugleich vorsichtig verantwortbaren Öffnung der bisherigen Praxis beiträgt“, schreibt der Bischof mit Verweis auf das Papier des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen vom September 2019.

„Der Kontakt in die anderen Konfessionen kann spannend und inspirierend sein. Meist sind diese Kontakte durch persönliche Begegnungen geprägt. Die Erfahrung anderer Kirchen zeigt aber auch: Selbst wenn eine Predigt- und Mahlgemeinschaft erreicht ist, gibt es stets noch viel zu lernen und zu entdecken“, so der Limburger Bischof. „Von anderen zu lernen, führt oft erst zu einem besseren Verständnis seiner selbst. Mit der eigenen Verwurzelung und Beheimatung ist ein wertschätzender Blick möglich. Eine Ökumene der Gaben ist dankbar für das, was der Geist den anderen schenkt, und sie erkennt respektvoll Unterschiede an“, so Bätzing.

Offener Brief von Kardinal Koch

Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, hat sich jüngst mit einem Offenen Brief in die Debatte um Eucharistie und Abendmahl in Deutschland eingeschaltet. Er sei durchaus dankbar, „wenn ein Ökumenischer Arbeitskreis viel Energie und Herzblut in die Überwindung der bisherigen kirchentrennenden Fragen investiert“, schrieb Kardinal Koch. Dies könne aber nur „realistisch und verantwortlich“ geschehen, wenn diese Arbeit auch „mit der konkreten Realität in den Kirchen konfrontiert wird, wenn dabei notwendige Rückfragen an Theologie und Praxis in den Kirchen gestellt werden und wenn ein Rezeptionsprozess in den Kirchen angestoßen wird“.

Bischof Bätzing ist der katholische Vorsitzende des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, dessen Votum „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ von den Kirchen in Deutschland positiv aufgenommen, von der Vatikanischen Glaubenskongregation im September 2019 aber als unzureichend bewertet wurde. Im Anschluss hatte der Bischof bekräftigt, er wolle sich „in der Bischofskonferenz und auch im Gespräch mit Rom dafür einsetzen, dass darüber ein intensiver Diskurs geführt wird und Ergebnisse der ökumenischen Dialoge gesichtet und rezipiert werden“.


(pm/vatican news – pr)
 

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21. Februar 2021, 14:08