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Blick auf Kirchentürme in Wien Blick auf Kirchentürme in Wien 

Österreich: Kirchenbeitragseinnahmen 2019 leicht gestiegen

Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2019 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt fast ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Übersicht hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2019 waren es knapp 481 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2018 lagen die Kirchenbeiträge bei rund 474 Millionen Euro. Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt über 412 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von rund 64 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.

Insgesamt verzeichnen die Diözesen 2019 demnach Gesamteinnahmen in der Höhe von über 637 Millionen Euro (2018: 634 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von an die 641 Millionen Euro (2018: 639 Millionen) gegenüber. Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses weist die so genannte Gebarungsübersicht der Diözesen insgesamt ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von rund 16 Millionen Euro (2018: 4 Millionen) und ein Gesamtbudget von 657 Millionen Euro aus (2018: 642 Millionen) aus.

Kirchenbeitrag ist finanzielle Basis

Wichtigste Einnahmequelle der Diözesen sind die Einnahmen durch die Kirchensteuer, der so genannte Kirchenbeitrag, mit 480,7 Millionen Euro und einem Anteil von 75,4 Prozent an den Erlösen und Erträgen. Die staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden machen rund 50,2 Millionen Euro und somit 7,9 Prozent an den Einnahmen aus. Die restlichen 106,5 Millionen Euro und damit 16,7 Prozent der Einnahmen stammen aus der Vermögensverwaltung, aus Vermietungen, Leistungen, Subventionen und sonstigen Erträgen.

Der Großteil der Ausgaben entfällt mit über 397 Millionen Euro (2018: 398 Millionen) auf die Personalkosten (rund 62 Prozent) für die knapp 8.400 Beschäftigten (Priester und Laien) im diözesanen Dienst. Diese Position korrespondiert mit dem Gros der Mittel, die für seelsorgliche und pfarrliche Aufgaben aufgewendet werden. Dabei ist der Personalaufwand für die Laienmitarbeiter höher als für den Klerus und beträgt über 234 Millionen Euro (2018: 230 Millionen) bzw. 37 Prozent der Aufwendungen. Beim Klerus schlagen rund 102 Millionen Euro (2018: 102 Millionen) an Personalkosten sowie 61 Millionen Euro für die Altersversorgung (2018: 66 Millionen) zu Buche, was zusammen 25 Prozent der Aufwendungen ausmacht.

Ausgaben für Bau und Bauerhaltung

Die Bau- und Erhaltungskosten lagen 2019 bei fast 39 Millionen Euro (2018: 36 Millionen), was einem Anteil von 6 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der restliche Sachaufwand beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben und machte 205 Millionen Euro (2018: 204 Millionen) bzw. 32 Prozent aus.

Der Rechenschaftsbericht bietet ergänzend eine thematische Darstellung der Ausgabenstruktur. Daraus ist ablesbar, dass neben den Aufwendungen für Pfarren und Seelsorge mit über 412 Millionen Euro und damit 64 Prozent (2018: 416 Millionen) die Ausgaben für Leitungs- und Organisationsaufgaben mit 119 Millionen Euro bzw. 19 Prozent (2018: 119 Millionen) zu Buche schlagen. Drittgrößte Position in der Mittelverwendung sind Ausgaben für Bildung, Kunst und Kultur mit über 83 Millionen Euro oder rund 13 Prozent (2018: 80 Millionen). Die Aufwände für soziale und caritative Aufgaben sowie für die Entwicklungshilfe lagen bei 26 Millionen Euro (2018: 24 Millionen), das sind 4 Prozent der diözesanen Budgets.

Wien hat das größte Budget

Über das größte Budget verfügte auch 2019 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von 138 Millionen Euro (2018: 137,8 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags konnte 2019 auf über 107,1 Millionen Euro (2018: 105,5 Millionen) leicht gesteigert werden. Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem positiven EGT von 2,5 Millionen (2018 negatives EGT von 3,6 Millionen). Den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit knapp 78 Millionen Euro die Personalkosten für die rund 1.600 hauptamtlichen Mitarbeiter (2018: 84 Millionen).

(kap - cs)

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13. Januar 2021, 13:25