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D: Frauenbund lehnt Legalisierung der Eizellspende ab

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) hat sich gegen die Legalisierung der Eizellspende und eine damit verbundene Selektion ausgesprochen. Das erklärte am Freitag Vizepräsidentin Birgit Mock. Sie nahm als Sachverständige im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages zum Gesetzentwurf der Fraktion der FDP zur Änderung des Embryonenschutzgesetzes – Kinderwünsche erfüllen, Eizellspende legalisieren – teil.

Menschliches Leben entstehe aus Sicht des Frauenbundes mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle und ist von der Zeugung bis zur Geburt besonders zu schützen. Eine Transplantation von Eizellen, die mit einer Auswahl und dem Ausschluss bestimmter genetischer Merkmale einhergeht, widerspreche somit der Annahme jeden Lebens.

„Wir wissen um tiefe Sehnsüchte nach einem Leben mit Kind und als Familie und um Erfahrungen von Schmerz und Verzweiflung, wenn dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht. Aber es gibt kein Recht auf ein Kind. Deshalb ist es wichtig, Frauen und ihren Partner bei unerfülltem Kinderwunsch andere Wege aufzuzeigen und sie in dieser Lebensphase zu begleiten“, stellt Birgit Mock fest. Sie bemängelt, dass Paaren mit Kinderwunsch oft falsche Hoffnungen gemacht werden und die Erfolgsrate für die Geburt eines lebenden Kindes nach reproduktionsmedizinischer Behandlung gering sei und Paare kinderlos blieben. Hier fehle eine kontinuierliche psychosoziale Beratung. Außerdem zeigten Erfahrungen bei Paaren, die eine Gametenspende in Anspruch genommen hätten, dass sie trotz bester Absicht oft den Zeitpunkt verpassten, ihr Kind über die Zeugungsgeschichte aufzuklären. Nur 10 bis 35 Prozent der Kinder würden aufgeklärt. Den anderen werde das Recht auf Wissen um die eigene Herkunft vorenthalten, die für eine Identitätsbildung so wichtig sei.

Der KDFB sehe mit Sorge einen schleichend steigenden Rechtfertigungsdruck für Frauen, die keine Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen. „Wir befürchten, dass mit allen Maßnahmen, die in Deutschland nicht nur machbar, sondern auch erlaubt sind, Frauen immer mehr in Zugzwang geraten. Wir warnen vor weitreichenden Konsequenzen einer solchen 'neuen Normalität`“, so Mock.

(pm – mg)

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29. Januar 2021, 11:00