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30 Jahre Wiedervereinigung: Lage der Kirche in Ost und West gleicht sich an

Die Kirche in Ostdeutschland ist nach Erkenntnissen der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP) nicht mehr in einer Sondersituation. „30 Jahre nach der Wiedervereinigung stellen sich ähnliche Probleme einer Minderheitenkirche mit rückläufigen finanziellen und personellen Möglichkeiten auch in westlichen Bistümern wie der Diözese Essen", sagte KAMP-Leiter Hubertus Schönemann am Montag in Erfurt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Eine getrennte Analyse der kirchlichen Situation nach einem Ost-West-Schema führe deshalb nicht weiter. Schönemann betonte, die ostdeutschen Bistümer zeigten, „wie man auch mit weniger Ressourcen Kirche sein kann". Sie böten hilfreiche Beispiele, weil die Kirchen in Deutschland nach einer Prognose der Universität Freiburg in 40 Jahren im Vergleich zu heute nur noch halb so viele Mitglieder und die Hälfte ihrer finanziellen Möglichkeiten haben werden.

Zugleich wies Schönemann auf Unterschiede im gesellschaftlichen Umfeld der Kirchen in West und Ost hin. Während konfessionslose Westdeutsche oft nach negativ empfundenen Erfahrungen mit der Kirche ausgetreten seien, hätten konfessionslose Ostdeutsche zumeist keine biografischen Verbindungen mit der Kirche und weniger Vorurteile. Dies erleichtere das Gespräch mit ihnen spürbar.

Auf Initiative des damaligen Erfurter Bischofs Joachim Wanke wurde KAMP vor zehn Jahren als erste Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz in den neuen Bundesländern eröffnet. Sie erforscht und fördert neue Modelle der Seelsorge.

(kna - gs)

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28. September 2020, 12:04