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D: Trauergottesdienst für Schockenhoff im Freiburger Münster

Die Öffentlichkeit hat zum Wochenede Abschied von dem renommierten deutschen Theologen genommen. Der frühere Vizevorsitzende des Deutschen Ethikrats war im Alter von 67 an den Folgen eines Unfalls gestorben. Beigesetzt werden soll Eberhard Schockenhoff diesen Samstag im engsten Familien- und Freundeskreis.

Der Trauergottesdienst für Schockenhoff war am Freitag gehalten worden. Dabei würdigte der Caritaswissenschaftler Klaus Baumann den Verstorbenen als „Mann der Kommunikation". Das habe auf allen Ebenen und in allen Zusammenhängen gegolten: innerlich, zwischenmenschlich, seelsorglich, freundschaftlich, kollegial, wissenschaftlich und öffentlich. Schockenhoff habe zuhören und deutlich machen können, dass er seine Gegenüber habe verstehen wollen, so Baumann.

Der Freiburger Unirektor Hans-Jochen Schiewer sprach von Schockenhoff am Ende der Messfeier als „großen Gelehrten und großartigen Kollegen". Die Hochschule dürfe stolz darauf sein, diesen „wachen und seismographischen Geist" in ihren Reihen gehabt zu haben. Es sei immer eine Bereicherung gewesen, mit Schockenhoff zu diskutieren.

Trauer auch in Österreich

Tief betroffen vom Tod des deutschen Moraltheologen zeigten sich österreichische Theologen wie auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer. Scheuer und Schockenhoff waren Studienkollegen und Freunde, der Freiburger Theologe war zudem mit der Diözese Linz verbunden.

Trauerfeier unter Corona-Bedingungen

Wegen der Corona-Auflagen war die Zahl der Gottesdienstbesucher im Münster auf etwa 200 begrenzt. Die Messfeier, an der auch Erzbischof Stephan Burger teilnahm, war aber über verschiedene Internetseiten und Soziale Netzwerke abrufbar.

Zur Person

Geboren 1953 in Stuttgart studierte Eberhard Schockenhoff in Tübingen und Rom, wo er 1978 zum Priester geweiht wurde. Er promovierte bei Alfons Auer und war Assistent des späteren Kurienkardinals Walter Kasper in Tübingen. Anfang der 1990er-Jahre wurde Schockenhoff als Professor nach Regensburg berufen, 1994 wechselte er nach Freiburg. 2016 übernahm er zusätzlich die Präsidentschaft des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD).

Bei Lebenswissenschaften und Bioethik war Schockenhoff ein gefragter Experte. Innerkirchlich war er ein wichtiger Vermittler und Ansprechpartner. Er engagierte sich für eine Sexualethik, die sich an den Lebenswirklichkeiten orientiert. Auch in den aktuellen Beratungen über die Zukunft von Kirche und Seelsorge, dem Gesprächsprozess Synodaler Weg, beteiligte er sich an zentraler Stelle.

(kna-kap – sst)

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25. Juli 2020, 10:15