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Bischof Georg Bätzing Bischof Georg Bätzing 

D: Bischof Bätzing zeigte sich offen für Reformen

In innerkirchlichen Debatten positionierte er sich als Reformer: Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist der Limburger Bischof Georg Bätzing, wie an diesem Dienstagmittag bekannt wurde.

Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat somit einen Nachfolger für Kardinal Reinhard Marx gefunden. Bischof Bätzing ist für sechs Jahre als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.

Bischof von Limburg seit 2016

Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 in Kirchen in Rheinland-Pfalz geboren und wuchs in Niederfischbach an der Sieg auf. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er am 18. Juli 1987 zum Priester geweiht.

Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar. 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Monsignore ernannt.

Im November 2007 berief ihn der damalige Bischof von Trier, Reinhard Marx, zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Am 1. November 2012 wurde Bätzing Generalvikar und damit Leiter des Bischöflichen Generalvikariats in Trier.

Papst Franziskus ernannte ihn am 1. Juli 2016 zum 13. Bischof von Limburg. Am 18. September 2016 wurde Georg Bätzing im Hohen Dom zu Limburg zum Bischof von Limburg geweiht. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Bätzing Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog und Mitglied in der Kommission Weltkirche.

Innerkirchlicher Reformer

In innerkirchlichen Debatten positionierte sich Bätzing als Reformer. Er regte eine Aufhebung des Pflichtzölibats an. „Ich glaube, es schadet der Kirche nicht, wenn Priester frei sind, zu wählen, ob sie die Ehe leben wollen oder ehelos leben wollen“, sagte Bätzing in einem Interview. Zugleich sei es aber wichtig, den Zölibat als Lebensform zu „retten“. Den geltenden Ausschluss von Frauen von katholischen Weiheämtern sieht Bätzing kritisch.

Als Bischof von Limburg kündigte Bätzing im April 2019 an, dass er durch eine externe Untersuchung Missbrauchsverdachtsfälle und Taten von Klerikern der vergangenen 70 Jahre „bestmöglich aufklären“ lassen wolle. Identifizierte Täter und die „für die Vertuschung von Taten Verantwortlichen“ in der Diözese sollten benannt und zur Rechenschaft gezogen werden können.

Verteidiger des Synodalen Weges

Den katholischen Reformdialog des Synodalen Weges verteidigte Bätzing massiv gegen Kritiker. Bei der ersten Synodalversammlung in Frankfurt war er der gastgebende Bischof. Bätzing wurde zudem zu einem der Vorsitzenden beim Synodal-Forum „Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ gewählt. Bätzing hat bereits gefordert, bei der Sexualmoral die Erkenntnisse aus Theologie und Humanwissenschaften stärker zu berücksichtigen. Die Frage sei, wie man „zu einer neuen Bewertung gleichgeschlechtlicher Beziehungen“ komme, die Akzeptanz und Unterstützung durch die Kirche suchten.

Die Deutsche Bischofskonferenz dient der Förderung gemeinsamer Aufgaben, der Beratung und der Koordinierung der Arbeit. Sie gibt Richtlinien vor und pflegt Verbindungen zu anderen Bischofskonferenzen. Die Amtszeit des Vorsitzenden beträgt sechs Jahre. Er ist nicht der „Chef“ der anderen deutschen Bischöfe, sondern eher eine Art Sprecher. Er koordiniert und moderiert nach innen und repräsentiert nach außen. Dabei ist er „an die Beschlüsse der Vollversammlung gebunden”.

(pm/kap – pr)

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03. März 2020, 13:17