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Franziskus im Oktober 2019 bei der Eröffnung der Amazonas-Synode Franziskus im Oktober 2019 bei der Eröffnung der Amazonas-Synode 

Synode: „Kein Nebeneinander von zwei Papieren“

„Wer sich Hoffnungen auf eine Reform innerhalb der Kirche gemacht hat, dürfte durch das Schreiben massiv enttäuscht worden sein.“ Das sagt der Bonner Kirchenrechtler Norbert Lüdecke zum Papstschreiben „Querida Amazonia“.

Dass Franziskus auf das Schlussdokument der Amazonien-Bischofssynode verweise, bedeutet nach Lüdeckes Interpretation nicht, dass der Papst sich die darin angesprochenen Reformwünsche zu eigen mache.

„Tatsächlich verweist er auf das Schlussdokument“, so der Kirchenrechtler im Gespräch mit katholisch.de. „Aber die Bischofssynode hat keinerlei Verbindlichkeit. Sie gibt lediglich einen Ratschlag. Was daraus zu machen ist, entscheidet allein der Papst. Ein Nebeneinander beider Papiere vermag ich kirchenrechtlich nicht zu erkennen.“

„Das können Sie als Partizipation aufblasen, aber dann ist letztlich auch das Anzünden von Kerzen vor dem Gottesdienst ein Akt von Teilhabe“

„Querida Amazonia“ gehe „im Verständnis von Kirche, vom Amt und dem Verhältnis der Geschlechter nicht ein Jota über die klassische Lehre und das geltende Kirchenrecht hinaus“. Das Schreiben betone, „dass das Priesteramt zentral ist“ und der Priester „den Laien übergeordnet“ sei. Auch was die Teilhabe von Laien am kirchlichen Leben angehe, bleibe das Schreiben „kirchenrechtlich im Rahmen dessen, was schon vorher möglich war“.

Wörtlich sagte Lüdecke: „Wo Kleriker einen Bedarf sehen, Laien, die sie für geeignet halten, als Helfer hinzuzuziehen, können sie das tun, sofern diese Funktionen für Nicht-Geweihte offen ist. Das können Sie als Partizipation aufblasen, aber dann ist letztlich auch das Anzünden von Kerzen vor dem Gottesdienst ein Akt von Teilhabe.“

(katholisch.de – sk)
 

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16. Februar 2020, 11:35