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Kinder sind von Armut besonders betroffen Kinder sind von Armut besonders betroffen 

Schweiz: Caritas ist alarmiert wegen Kinderarmut im Land

Mehr als 100.000 Kinder sind in der Schweiz, einem der reichsten Länder der Welt, von Armut betroffen. Die Schweizer Caritas hat das neue Parlament dringend dazu aufgefordert, zu handeln und einen rechtlichen Rahmen für eine landesweite Bekämpfung der Kinderarmut zu erarbeiten.

Statistisch gesehen sitzt in der Schweiz in jeder Schulklasse mindestens ein Kind, das von Armut betroffen ist. Caritas ist über dieses Ausmaß alarmiert: „Es darf nicht sein, dass Kinder wegen des ungenügenden Einkommens ihrer Eltern in ihrer Entwicklung behindert werden und für ihre Familiensituation, in der sie aufwachsen, gesellschaftlich bestraft werden“, sagt Hugo Fasel, Direktor der Caritas Schweiz.

Mitschuld an der Kinderarmut in der Schweiz haben nach Darstellung des katholischen Hilfswerks die hohen Kosten für Kinder, niedrige Einkommen der Eltern, mangelnde Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren, und eine schlechte Absicherung im Falle von Scheidung. Außerdem investiere die Schweiz als Staat deutlich weniger in Kinder und Familien als der Durchschnitt der europäischen Länder. Deshalb sieht die Caritas beim Kampf gegen Kinderarmut besonders die Politik gefordert.

Dass der Bund sich aus der Armutsbekämpfung heraushält und die Zuständigkeit dafür allein den Kantonen überträgt, ist für die Caritas nicht akzeptabel. Sie fordert deshalb den Bundesrat und das neue Parlament auf dazu, Kinderarmut entschieden entgegenzutreten und die notwendigen Maßnahmen auf Bundesebene einzuleiten. Unter anderem fordert das katholische Hilfswerk vom Bund ein Rahmengesetz zur Einführung von Familienergänzungsleistungen und eine finanzielle Beteiligung und vom Parlament ein klares Bekenntnis zu einer wirkungsvollen Familienpolitik für alle.

(pm – gs)

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03. Dezember 2019, 13:44