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Sie schlagen oft ein wie ein Blitz und hinterlassen eine Spur der Zerstörung: Hasspostings im Internet Sie schlagen oft ein wie ein Blitz und hinterlassen eine Spur der Zerstörung: Hasspostings im Internet 

D: Erzbischof über Hass im Netz

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in der Debatte um Hass im Internet zu mehr Zivilcourage und Achtsamkeit aufgerufen. „Jede und jeder sollte sich für Respekt und Anstand in unserer Gesellschaft verantwortlich fühlen“, sagte Schick am Dienstag in einem Interview.

„Härtere Strafen lösen das Problem nicht", meinte der Erzbischof im Gespräch mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Das Strafrecht müsse konsequent angewendet und Hass-Postings müssten schneller gelöscht werden, forderte Schick.

Nach einem rassistischen Posting aus dem AfD-Kreisverband München-Land auf Facebook gegen das neue „Nürnberger Christkind“ Benigna Munsi war Erzbischof Schick der 17-Jährigen am vergangenen Wochenende auf Twitter und Facebook beigesprungen.

Die Mutter der gebürtigen Nürnbergerin ist Deutsche, ihr Vater indischer Herkunft. Der AfD-Kreisverband hatte ein Bild Munsis geteilt und offenbar in Anspielung auf die Ausrottung der Ureinwohner Amerikas geschrieben: „Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen.“ Später wurde das Posting gelöscht, der Kreisverband entschuldigte sich.

Hass-Poster in die Schranken weisen

Er selbst habe erlebt, wie wohltuend Zuspruch angesichts von Hass-Postings sein kann. „Unterstützer-Posts für gute Nachrichten weisen auch die, die Hass-Posts verbreiten, in die Schranken." Der Erzbischof hatte im Herbst 2016 Todesdrohungen bekommen, nachdem auf einer AfD-Seite ein Bild von ihm mit dem Satz „Kirche: muslimischer Bundespräsident denkbar“ gepostet hatte. Vorausgegangen war die Aussage Schicks, die Kirche werde einen muslimischen Bundespräsidenten akzeptieren, sollte dieser von der Bundesversammlung gewählt werden.

(kap/kna – isc)

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05. November 2019, 14:58