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Der deutsche Kardinal hat sich lange Jahre in der Vatikandiplomatie verdient gemacht Der deutsche Kardinal hat sich lange Jahre in der Vatikandiplomatie verdient gemacht 

Ehemaliger Vatikandiplomat Rauber wird 85: „Zu alt, um die Kirche mitzuregieren“

An diesem Donnerstag wird der deutsche Kardinal Karl-Josef Rauber 85 Jahre alt. Als Vatikandiplomat vertrat er 16 Jahre lang die Interessen Roms. Von seiner überraschenden Ernennung zum Kardinal im Jahr 2015 erfuhr er durch Dritte. Seinen Ruhestand verlebte er bereits damals zurückgezogen im württembergischen Ergenzingen.

Daran sollte auch die Ernennung zum Kardinal nichts ändern: Rauber hatte sich im Unterschied zu anderen Kardinälen ohne Amt die Vorgabe erteilt, sich „keinesfalls“ regelmäßig zu politischen oder kirchenpolitischen Fragen zu Wort zu melden. Denn er fühle sich „zu alt, um die Kirche mitzuregieren“.

Rauber leitete drei Jahre lang die vatikanische Diplomaten-Akademie und war Papstbotschafter für die Schweiz und Liechtenstein, Ungarn und Moldawien sowie zuletzt für Belgien und Luxemburg. 1991 erhielt er die kirchenpolitisch heikle Aufgabe, die durch Bischof Wolfgang Haas ausgelösten Probleme im Bistum Chur zu lösen. Dessen besonders konservativer Kurs hatte auch das Verhältnis zwischen der Schweiz und dem Vatikan belastet.

Öffentlich in Erscheinung tritt Rauber heute meist nur, wenn persönliche Gründe mitschwingen: so bei den Trauergottesdiensten für den Mainzer Kardinal Karl Lehmann, dem Rauber freundschaftlich verbunden war, oder bei der Weihe des Freiburger Weihbischofs Peter Birkhofer, dessen Familie der Kardinal seit Jahrzehnten kennt. Offiziell war Rauber zuletzt im Juni im Auftrag des Papstes unterwegs: Franziskus hatte ihn zu einem Jubiläum in den niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer entsandt.

(katholisch.de - cs)

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11. April 2019, 14:30