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Erzbischof Franz Lackner von Salzburg Erzbischof Franz Lackner von Salzburg 

Lackner: Visitation „in großer Objektivität“

Die Apostolische Visitation in der Diözese Gurk durch Erzbischof Lackner wird „in großer Objektivtät“ stattfinden. Das versicherte die Erzdiözese Salzburg in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress und dem ORF am Montagabend.

Sie wies damit eine behauptete Befangenheit zurück. „Der Herr Erzbischof wird an seiner Arbeit zu messen sein“, hieß es weiter.

Anlass für die Stellungnahme zur Mitte Januar beginnenden Visitation durch den Salzburger Metropoliten waren vermehrt Stimmen laut geworden, die die Unabhängigkeit von Erzbischof Lackner aufgrund seiner kirchenrechtlichen Stellung gegenüber der Diözese Gurk bzw. seinem wertschätzenden Verhältnis gegenüber dem jetzigen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz in Zweifel gezogen hatten.

Vorwurf der Befangenheit

Deutlich äußerte sich in diesem Sinn zuletzt die frühere Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer. Gegenüber ORF-Kärnten sprach sie am Montag von einer „Befangenheit“ von Erzbischof Lackner gegenüber Bischof Schwarz.

Lackner hat seit seiner Ernennung durch Papst Franziskus zum Visitator in der Diözese Gurk von einer „schweren und herausfordernden Aufgabe“ gesprochen, die er übernommen habe. Er wolle „Verwundungen, Leiden und Missverständnisse wahrnehmen“, „mögliche Irrwege aufzeigen“ und „alles sorgsam prüfen“. Seine Erkenntnisse werde er in Rom Papst Franziskus berichten, so Lackner in seiner Silversterpredigt.


Visitator und Metropolit


Ein „Apostolischer Visitator“ ist ein Beauftragter des Papstes, der in einer Diözese oder einem anderen kirchlichen Bereich als eine Art Kontrolleur mit umfassenden Befugnissen agiert. Die Untersuchten sind laut Kirchenrecht verpflichtet, „vertrauensvoll mit dem Visitator zusammenarbeiten, indem sie auf rechtmäßiges Befragen wahrheitsgemäß“ zu antworten haben. Die Einsetzung eines Apostolischen Visitators für eine gesamte Diözese bedeutet, dass der Visitator im Auftrag des Papstes die gesamte Amtsführung des Diözesanbischofs - im Falle einer Sedisvakanz die des Diözesanadministrators - sowie alle diözesanen Einrichtungen zu überprüfen hat. Sein Bericht dient als Grundlage für weitere Entscheidungen des Apostolischen Stuhls.

Erzbischof Lackner leitet als Metropolit von Salzburg seit 2014 eine von zwei Kirchenprovinzen in Österreich. Als Metropolie wird seit der frühen Christenheit ein Verband mehrerer benachbarter Diözesen bezeichnet. Die Kirchenprovinz Salzburg mit der Erzdiözese Salzburg als Metropolitanbistum umfasst die (eigenständigen) Suffragandiözesen Gurk-Klagenfurt, Graz-Seckau, Innsbruck und Feldkirch; zur Kirchenprovinz Wien gehören neben der Erzdiözese Wien als Metropolitanbistum auch die Diözesen Linz, St. Pölten und Eisenstadt.

(kap – sk)

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08. Januar 2019, 12:29