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Erdöl-Bohrung in Kenia Erdöl-Bohrung in Kenia 

D: Diözesen sollten nicht mehr in fossile Energien finanzieren

Die katholische Kirche will schnell und tiefgründig beim Klimaschutz mithelfen. Dazu haben am Rande der Jugendsynode Bischöfe aus verschiedenen Ländern gemeinsam aufgerufen. Die katholische Kirche in Deutschland gilt als Vorbild.

Die Auseinandersetzung der deutschen katholischen Kirche mit dem Thema Klimawandel reiche nun schon einige Jahre zurück. Das sagt im Gespräch mit dem Kölner Domradio Mattias Kiefer. Er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen und Umweltbeauftragter des Erzbistums München und Freising.

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„Aktuell wurde auf der letzten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz Ende September in Fulda einstimmig eine Arbeitshilfe beschlossen. Damit haben die Bischöfe sich und ihre eigenen Bistümer in die Pflicht genommen, um die Schöpfungsverantwortung noch viel systematischer und energischer in Angriff zu nehmen, als es bislang der Fall war“, so Kiefer.

Laudato si gab einen Schub

Einen Schub hat das Ganze 2015 durch die Enzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus erhalten, fügt Kiefer an. Deswegen glaube er auch, dass die deutschen Bischöfe einen Ökologie-Appell, wie er von der Jugendsynode kommt, guten Gewissens unterschreiben könne, weil die Bischöfe wüssten, dass in ihren eigenen Bistümern bereits etliches passiere und dass die Verpflichtung zu noch weitreichenderen Schritten gegeben sei.

„Ich weiß aus etlichen Gesprächen mit Verantwortlichen aus unterschiedlichen Ordinariaten bzw. Diözesanfinanzkammern, dass das Thema ethisches Investment seit Längerem praktiziert wird. Beim Anlageverhalten der Bistümer werden, soweit ich das von außen wahrnehme, zunehmend die Kriterien eingearbeitet, nicht mehr in fossile Energieträger zu investieren bzw. bestehendes Vermögen aus solchen Anlagen abzuziehen.“

Klare Sellung beziehen

Wenn es um den sozialverträglichen Strukturwandel geht, dann ist es aber Aufgabe der Kirche, klar Stellung zu beziehen. Was Kiefer wahrnehme, sei, „dass sich die Bischöfe im Vorfeld zu den großen internationalen Klimaverhandlungen prononciert zu Wort gemeldet hatten“. Die letzten Male sogar auch ökumenisch. Und ansonsten sei es so, dass sich die Laiengruppierungen einerseits zu Wort melden, aber unter anderem auch das Bischöfliche Hilfswerk Misereor eine ganz eindeutige Position zum Thema Kohleausstieg in Deutschland vertrete, sagt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen und Umweltbeauftragter des Erzbistums München und Freising.

(domradio - mg)

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27. Oktober 2018, 13:07