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Pater Heinrich Wilmer, bald Bischof von Hildesheim Pater Heinrich Wilmer, bald Bischof von Hildesheim 

Hildesheimer Bischof: Mit Schmackes und Gottvertrauen

Ein Ordensmann als Bischof? Vielleicht, weil man im Bistum Hildesheim Unorthodoxes und neue Herangehensweisen sucht. So spekuliert Pater Heinrich Wilmer, der am 1. September zum Bischof geweiht werden wird, nach einer Audienz bei Papst Franziskus und direkt vor seinem ersten Besuch in seinem zukünftigen Bistum.

Pater Bernd Hagenkord - Vatikanstadt

Er war überrascht, zum Bischof von Hildesheim ernannt worden zu sein, vertraut er nach der Audienz Vatican News an: Pater Wilmer ist derzeit Generaloberer der Herz-Jesu-Priester in Rom, direkt nach dem Anruf aus dem Bistum hatte er sich an den Papst gewandt und ihn um Rat gebeten. Und dann nahm Pater Wilmer die Wahl an.

 

An diesem Donnerstag war der zukünftige Bischof nun beim Papst, um sich für dessen Vertrauen und seine Entscheidungshilfe persönlich zu bedanken. Und er hat ihn auch gleich gefragt, was der Papst nun mit ihm vorhabe. „Er lächelte mich an und sagte, ich wünsche mir einen wirklichen Pastor, einen Hirten, der den Menschen nahe ist, und zwar den jungen – den bambini, wie er sagte – wie auch den älteren. Einen richtigen Seelsorger, der zugänglich ist und der präsent ist.“

Vatican News sprach Pater Wilmer direkt nach der Audienz auch auf die Tatsache an, dass mit ihm nun zum ersten Mal seit dem Krieg drei Ordensleute amtierende Bischöfe in Deutschland sind, eine ungewöhnliche Situation. „Ich habe auch gefragt, ob hier eine neue Zeit anbrechen soll“, sagt Pater Wilmer. „Aber ich habe darauf keine Antwort. Ich weiß es nicht.“ Hildesheim wolle wohl eine geistliche Ausrichtung und Spiritualität und weniger Management, vermutet Wilmer, „vielleicht auch neue Herangehensweisen, neue Aufbrüche, Unorthodoxes.“

Zum Nachhören

 

Geistliche Ausrichtung gesucht

 

Er hat ein lachendes und ein weinendes Auge, sagt er kurz vor seinem ersten Besuch in seinem zukünftigen Bistum. In dem internationalen Haus des Ordens in Rom habe er sich sehr wohl gefühlt, „wir sind sehr gut zusammen gewachsen, zwölf Leute stammen aus zehn verschiedenen Ländern aus vier Kontinenten. Ich bin von Haus aus eher ein geselliger Mann, ein Gemeinschaftsmensch und seit knapp 40 Jahren in einer Gemeinschaft, und liebe diese Gemeinschaft. Jetzt gehe ich nach Hildesheim, werde auch ins Bischofshaus einziehen, das ich noch nicht kenne, und bin gespannt, aber ich werde nicht mehr in einer Gemeinschaft sein. Das wird eine große Umstellung sein.“

Er wisse nicht, wie es ihm da gehen werde, „aber ich gehe da, wie man auf Norddeutsch sagt, mit Schmackes ran und mit Zuversicht und Gottvertrauen.“

(Vatican News)

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03. Mai 2018, 13:53