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Handschrift aus der Apostolischen Bibliothek im Vatikan Handschrift aus der Apostolischen Bibliothek im Vatikan 

„Bibliotheca Palatina“: Bücherschatz im Internet wiedervereint

Eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit - die „Bibliotheca Palatina“ - ist nach jahrhundertelanger "Trennung" virtuell wiedervereint worden.

Dazu hat die Universitätsbibliothek Heidelberg nach den deutschsprachigen Handschriften in ihrem eigenen Bestand jetzt auch die Kodizes digitalisiert, die sich seit fast 400 Jahren in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom befinden.

Wie die Universitätsbibliothek weiter mitteilt, sind nun eine Million der deutsch- und lateinischsprachigen Palatinahandschriften online verfügbar. Darunter befinden sich Kostbarkeiten wie der Heidelberger Sachsenspiegel, das Lorscher Evangeliar und der Codex Manesse, aber auch theologische Literatur, höfische Epik oder medizinische und astrologische Traktate.

Die in Heidelberg aufbewahrten Dokumente waren bereits zwischen 2006 und 2009 digitalisiert worden. Insgesamt wurden für die Digitalisierung in Heidelberg und im Vatikan rund 1,2 Millionen Euro aufgewendet. Der Bestand der Palatinahandschriften im Vatikan umfasst 2.030 lateinische, 431 griechische und 432 hebräische Handschriften. Hinzu kommen orientalische Handschriften in weiteren Sprachen wie Arabisch oder Äthiopisch.

Die Bibliotheca Palatina gilt als „Mutter aller Bibliotheken“ in Deutschland. Sie entstand im Umfeld der Gründung der Universität Heidelberg im Jahr 1386. Papst Gregor XV. reklamierte sie im Dreißigjährigen Krieg als Beute und ließ sie 1623 in den Vatikan überführen. Die deutschsprachigen Kodizes wurden 1816 zurückerstattet.

(kna)
 

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11. Februar 2018, 10:53