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Nach einem Luftangriff im Norden von Khartum steigt Rauch über den Gebäuden auf Nach einem Luftangriff im Norden von Khartum steigt Rauch über den Gebäuden auf 

Sudan: Kurz vor einem großen Krieg

Der Krieg im Sudan zwischen der von General Abdul Fattah al-Burhan geführten regulären Armee (SAF) und den von Mohamed Hamdan Daglo alias Hemeti befehligten Rapid Support Forces (RSF) hat eine neue Dimension erreicht. Das schreibt der vatikanische Fidesdienst an diesem Dienstag.

Der Schwerpunkt der Auseinandersetzungen liege zwar nach wie vor in der Hauptstadt Khartum und in der westlichen Region Darfur, wo Milizen, die sich bisher neutral verhalten haben, gegen die RSF vorgehen. Im Großraum Khartum, der die Städte Khartum, Omdurman und Bahri umfasst, hätten jedoch die gewaltsamen Kämpfe um die Kontrolle von Militärbasen und anderen strategischen Orten wie Nilbrücken zur Isolierung ganzer Stadtteile geführt, was wiederum einen gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Strom mit sich bringe.

Der bewaffnete Konflikt zwischen den Streitkräften SAF und den paramilitärischen RSF hat, so analysiert Fides, zu einem gefährlichen Wiederaufflammen der Gewalt zwischen den Volksgruppen in der Region Darfur geführt. Es fehle nicht viel, um einen großen, regionalen Krieg zu entfachen, so Beobachter. Millionen von Menschen seien bereits aus ihren Häusern vertrieben worden. Die Vertreibung der Zivilbevölkerung halte im Augenblick an, so die Nachrichtenagentur weiter. Zahlreiche Epidemien, darunter Durchfall, Cholera, Masern, Denguefieber und Malaria, würden die prekäre humanitäre Lage im Sudan verschärfen, die das UN-Flüchtlingshilfswerk als „unvorstellbar“ eingestuft hat.

Krankenschwester bei der Cholera-Impfung am 20. November in Gedaref
Krankenschwester bei der Cholera-Impfung am 20. November in Gedaref

Befürchtungen

In Darfur habe die Politik der RSF Befürchtungen der nicht-arabischen ethnischen Gruppen neu entfacht, sie könnten Opfer einer ethnischen Säuberung werden. Die RSF versteht sich als Erbe der berüchtigten Janjaweed, der berittenen Milizen, die von der damaligen Regierung in Khartum zur Unterdrückung lokaler Proteste eingesetzt wurden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehe die Hauptstadt von Nord-Darfur, die Stadt El Fasher - ein Gebiet, das noch immer zwischen der SAF und der RSF umstritten ist.

Der tödliche Konflikt im Sudan hat nach Angaben des UNHCR mehr als 6 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Da ein Ende der Gewalt nicht absehbar sei, suchten die Menschen verzweifelt nach Sicherheit und Schutz, sowohl im Sudan als auch in den Nachbarländern Tschad, Südsudan, Ägypten, Äthiopien und der Zentralafrikanischen Republik, teilt das Hilfswerk der UNO mit.

(fides/unhcr - mg)

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05. Dezember 2023, 11:53