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Pakistan: Gericht kippt Rechte Transsexueller als „unislamisch"

In Pakistan hat ein Schariagericht die fortschrittliche Gesetzgebung für Transmenschen gekippt. Das geltende Gesetz sei nicht vereinbar mit dem Islam, hieß es laut pakistanischen Medien in dem am Freitag gefällten Urteil des Bundes-Schariagerichts.

Damit hätten die Richter einer Klage des konservativen Senators Mushtaq Ahmad Khan von der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami stattgegeben.

2018 hatte die Nationalversammlung des mehrheitlich islamischen Pakistan mit dem Segen islamischer Kleriker ein Gleichstellungsgesetz für Transsexuelle verabschiedet. Diese konnten fortan entscheiden, ob sie sich in ihre offiziellen Papiere als männlich, weiblich oder als sogenanntes drittes Geschlecht eintragen lassen. Das Gesetz garantierte Transsexuellen darüber hinaus bürgerliche Grundrechte sowie Schutz vor Diskriminierung.

Grundlage des Gesetzes war eine Entscheidung des Obersten Gerichts aus dem Jahr 2012 gewesen. Transgender hätten die gleichen Rechte wie alle Bürger, hieß es in dem Urteil. Zudem wiesen die Richter den Gesetzgeber an, in die Ausweispapiere die Kategorie „drittes Geschlecht" einzuführen.

 „Drittes Geschlecht" in Pakistan und Indien

Ähnlich ging auch die Regierung im benachbarten Indien vor, wo ebenfalls ein „drittes Geschlecht" anerkannt ist. In beiden Ländern ist die Existenz von Trans-Menschen seit mehreren Jahrhunderten bezeugt, allerdings sind sie in Pakistan wie in Indien nach wie vor schweren Diskriminierungen ausgesetzt. Nach Informationen der „Internationalen Juristenkommission" wurden allein in Pakistan 2021 mindestens 20 Transpersonen ermordet. In Indien arbeiten katholische Ordensleute mit Trans-Menschen.


Papst Franziskus hat mehrfach um Verständnis für transsexuelle Menschen geworben. „Jeder Fall muss aufgenommen, begleitet, untersucht, klärend unterschieden und integriert werden; das ist es, was Jesus heute tun würde“, sagte er bei einer „fliegenden Pressekonferenz“ 2016. Darüber hinaus empfängt Franziskus regelmäßig Gruppen italienischer Trans-Personen am Rand der Generalaudienz im Vatikan.

(kna/vatican news – gs)

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19. Mai 2023, 14:08