Indiens Präsidentin Droupadi Murmu Indiens Präsidentin Droupadi Murmu  

Indien: Kirche lobt Präsidentinnen-Rede zu Gefängnissen

Kirchenvertreter hoffen, dass sich Indiens Politik mit den Zuständen in indischen Gefängnissen befasst und die dortige Überbelegung angeht. Immerhin hat Präsidentin Droupadi Murmu jüngst auf das Problem verwiesen.

Ob sich Indien als Gesellschaft mit dem Plan, mehr Gefängnisse zu bauen, auf dem Weg zum Fortschritt befinde – diese Frage hatte Präsidentin Murmu in einer Rede anlässlich der Feierlichkeiten zum Nationalen Tag des Rechts am 26. November in Neu-Delhi aufgeworfen.

Ein wirksamer Rechtsmechanismus

In ihrer Ansprache forderte die Präsidentin alle Regierungszweige - Exekutive, Judikative und Legislative - auf, einen wirksamen Rechtsmechanismus zu entwickeln, um eine schnellere Rechtsprechung zu ermöglichen und so die Überfüllung der Gefängnisse und das damit verbundene Leid zu verringern. Immer mehr Menschen in Indien warteten auf ein Gerichtsverfahren und schmachteten in Gefängnissen. Die hohen Kosten für Rechtsbeistand könnten sich nur wenige leisten, so die Politikerin.

Zustimmung bei Kirchenvertretern

 

Diese Worte stießen bei indischen Kirchenvertretern auf Zustimmung. „Wir freuen uns, dass niemand geringeres als der indische Präsident das Thema angesprochen hat und danken ihr für ihre Sorge um die armen und unterdrückten Menschen in unserem Land“, sagte Pater Francis Kodiyan vom Netzwerk „Prison Ministry India“ (PMI) gegenüber Ucanews. Prison Ministry India gibt Häftlingen Rechtsbeistand und unterstützt sie und ihre Familien auch finanziell.

Pater Vijay Kumar Nayak, Beauftragter für Dalits und sozial Benachteiligte von der indischen katholischen Bischofskonferenz, verwies darauf, dass vor allem Dalits und ethnische Minderheiten sich keinen Rechtsbeistand leisten könnten und strukturell diskriminiert seien.

Ohne Unterstützung wartet man am längsten?

Die Kirchenvertreter hoffen nun, dass die indische Präsidentin durch das Ansprechen ihrer Bedenken die Bundesregierung und die Justiz zum Handeln bewegen und für mehr Gerechtigkeit sorgen kann. Einem Bericht des Innenministeriums zufolge ist die Zahl der Verurteilten in den Gefängnissen zwischen 2016 und 2021 um 9,5 Prozent gesunken, die Zahl der Insassen, die auf ein Verfahren warten oder vor Gericht stehen, jedoch um 45,8 Prozent gestiegen.

(ucanews – pr)
 

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02. Dezember 2022, 12:46