Ein goldenes Zwiebeltürmchen hat auch die russisch-orthodoxe Kirche in Urumqi Ein goldenes Zwiebeltürmchen hat auch die russisch-orthodoxe Kirche in Urumqi 

China: Russisch-orthodoxe Gemeinde überdauert ohne Priester

Mitglieder der kleinen russisch-orthodoxen Gemeinde in Urumqi treffen sich jeden Sonntag, um zu beten und Gesängen vom Band zuzuhören. Viele gehören zu gemischten russisch-chinesischen und russisch-uigurischen Familien. Das berichtet die Nezavisimaya Gazeta unter Berufung auf eine Fremdsprachenlehrerin, die Urumqi zuvor bereist hatte.

Urumqi ist eine Stadt im Nordwesten Chinas, in der autonomen Uigurenregion. In der Stadt leben 13 unterschiedliche Nationalitäten, darunter Russen. Die Kirche liegt in einem Labyrinth von schmalen Gassen im uigurischen Teil der Stadt. Trotz der Politik Chinas, äußere religiöse Symbole zu untersagen, schmückt die Kirche ein kleiner goldener Zwiebelturm, Kennzeichen der russisch-orthodoxen Kirche. Außen ist ein Schild mit der Aufschrift „Orthodoxe Kirche der Stadt Urumqi“ angebracht.

Liturgien vom Band

„Als ich die Kirche betreten habe, habe ich die Gesänge der Valaam-Liturgie gehört,“ erzählt die Fremdsprachenlehrerin. „Überall hingen Ikonen an den Wänden, aber ich konnte keinen Priester sehen. Ich dachte, er würde später kommen, aber nach ein paar Minuten habe ich realisiert, dass die Kirche keinen Priester hat. Die Gemeindemitglieder haben mir später erzählt, dass sie wirklich noch keinen Priester gesehen haben, und dass sie zu singen und beten gelernt haben, indem sie den Liturgien auf den Tonbändern zugehört haben.“

Die älteren Gemeindemitglieder sind vor dem Zweiten Weltkrieg in die Stadt gekommen, aber die meisten gehören heute zu gemischten Familien. Der Tradition gemäß bleibt die Gruppe nach der sonntäglichen Liturgie zusammen, um gemeinsam Tee zu trinken, russisches, chinesisches und uigurisches Gebäck zu essen und Neuigkeiten auszutauschen.

 (asianews – tr)

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10. Dezember 2019, 13:46