Die Mannschaften von Gladbach und Basaksehir laufen ins Fatih-Terim-Stadion in Istanbul ein Die Mannschaften von Gladbach und Basaksehir laufen ins Fatih-Terim-Stadion in Istanbul ein 

Türkei: Kritik an Verbot von Gladbach-Fahnen wegen christlicher Symbole

Die Kritik am Vorgehen türkischer Sicherheitskräfte gegen Fußballfans von Borussia Mönchengladbach zieht weite Kreise. Wegen der auf dem Stadtwappen abgebildeten christlichen Symbole – Kreuz, Bischofsstab und heiliger Vitus – waren einigen der insgesamt 1.400 mitgereisten Fans beim Europa League-Spiel am Donnerstagabend in Istanbul ihre Fahnen abgenommen worden.

„Anstatt sich mit dem Kreuz in der Fahne Mönchengladbachs zu beschäftigen, sollte Ankara besser dafür sorgen, dass die letzten in der Türkei verbliebenen Christen nicht auch noch auswandern müssen aus ihrer einstigen Wiege“, sagte Grünen-Politiker Cem Özdemir der „Bild“-Zeitung. Er rief den europäischen Fußballverband Uefa auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen für die Schikanen. Auch Politiker anderer Parteien hatten öffentlich ihren Unmut über das Vorgehen der Polizei geäußert.

Wie das Sportmagazin „kicker“ berichtete, waren beim Europapokalspiel gegen Basaksehir Istanbaul sogar zwei Gladbach-Anhänger festgesetzt worden, weil sie angeblich Polizisten geschlagen hatten. Ein Video belege aber, dass diese Vorwürfe nicht zutreffen.

Sportdirektor Eberl: „Polizei-Diktatur“

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sagte: „Ich verurteile es, wenn unsere Fans nicht ins Stadion dürfen, weil in unserem Stadtemblem christliche Symbole zu sehen sind.“ Er sprach sogar von einer „Polizei-Diktatur“.

Wie aus dem Stadtnamen schon ersichtlich, handelt es sich bei Mönchengladbach um eine Stadt, deren Geschichte eng mit dem christlichen Mönchtum verbunden ist. Die Benediktinerabtei – im heutigen Stadtwappen durch den Bischofsstab symbolisiert – war maßgeblich für die Entwicklung der Stadt verantwortlich.

(kna – tg)

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05. Oktober 2019, 13:56