Eine Kerze brennt zwischen indischen Blumen Eine Kerze brennt zwischen indischen Blumen 

Indien: Zweiter inhaftierter Christ freigelassen

Der Oberste Gerichtshof Indiens hat den zweiten von sieben zu lebenslanger Haft verurteilten Christen gegen Kaution freigelassen. Bijaya Sanaseth wurde beschuldigt, einen hinduistischen Swami ermordet zu haben. Der Vorwurf löste heftige Gewalttaten gegen die christliche Gemeinschaft aus, die noch bis heute als Orissa-Pogrome bekannt sind. Die Ortsgemeinde hatte die Scheinprozesse gegen die sieben Christen bescheidener Herkunft angeprangert.

Der Mann war seit 2008 im Gefängnis, 2013 wurde eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt. Er ist der zweite der „sieben unschuldigen Christen“, den die oberste Justizbehörde Indiens freigelassen hatte. Vor ihm befreite derselbe Gerichtshof  im Mai Gornath Chalanseth. Wann Bijaya aus dem Gefängnis entlassen werden kann, ist noch nicht geklärt. Die übrigen Christen bleiben vorerst hinter Gittern.

Im August 2008 führten die Hindu-Radikalen in Orissa als Reaktion auf den Mord an dem Swami die grausame Verfolgung von Christen durch. Obwohl maoistische Kämpfer sich zu der Tat bekannt hatten, wurden die Christen durch Hindu-Radikale verantwortlich gemacht. Am Ende der Gewalttaten war die Zahl der Opfer groß: 120 Tote, knapp 56.000 Gläubige wurden zur Flucht gezwungen. Zudem sind 8.000 Häuser niedergebrannt oder geplündert worden, 300 Kirchen wurden abgerissen. Viele Frauen wurden vergewaltigt und Kinder gezwungen, die Schule zu unterbrechen.

Veruteilten seien unschuldig

Die Kirche von Orissa hat immer die Unschuld der Verurteilten beansprucht und von Schauprozessen gegen sie gesprochen. Der Glaube in Kandhamal sei jedoch weiterhin gestärkt – vor allem durch die Märtyrer, die ihr Leben geopfert haben, anstatt Christus zu verleugnen. Der indische Staat befindet sich allerdings noch immer in einem heiklen Friedensprozess und es gibt immer wieder Episoden von Gewalt gegen Christen.

(ucanews – vm)

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24. Juli 2019, 14:31