Jesuitenoberer Arturo Sosa Jesuitenoberer Arturo Sosa  

Italien: „Populismus ist eine sehr gefährliche Bedrohung“

Der zunehmende Populismus im Westen sowie in Südamerika sei das größte Hindernis für die Entwicklung der Demokratie. Er sei eine Bedrohung für die politische wie auch soziale Entwicklung von Gesellschaften.

Dies sagte der Jesuitenoberer Arturo Sosa in einem Interview mit dem italienischen Sender RaiNews am Montag. Durch den Populismus werde dem Volk die Entscheidungsgewalt geraubt und auf wenige Menschen konzentriert, die über den Rest der Welt entschieden, so der Obere des größten katholischen Männerordens. Etliche populistische Führer wiesen ähnliche Persönlichkeitsmerkmale auf wie frühere Militärmachthaber.

Armen stärken, um sie unabhängig vom Populismus zu machen

Der Venezolaner äußerte sich auch zur politischen Linken in Lateinamerika. Diese sei in den letzten kein Zeichen der Hoffnung mehr für den armen Teil der Bevölkerung. Sosa erklärte, dies sei bei der politischen Recht genauso. Insgesamt sei das frühere politische Konzept von rechts und links heute verschwommen. Daran seien Extremisten sowie Populisten aus linken und rechten Bereichen schuld. Man müsse die Organisation und Persönlichkeitsbildung der Armen stärken, um sie unabhängig zu machen von falschen Erlösungsideologien und Populismen, die falsche Hoffnungen wecken.

Erster nichteuropäischer Nachfolger von Ignatius von Loyola

Der heute 70-jährige Venezolaner Arturo Sosa wurde vor zwei Jahren zum Leiter des Jesuitenordens gewählt. Er ist der erste Nichteuropäer als Nachfolger des Spaniers Ignatius von Loyola, der den Orden 1534 gegründet hatte. Dem Orden gehören heute gut 16.000 Mitglieder an.

(rai/kna - hs)

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25. Dezember 2018, 14:35