Ungarische Bischöfe bei einem Gottesdienst Ungarische Bischöfe bei einem Gottesdienst 

Ungarn: Bischöfe unterstützen Papst-Einsatz gegen Missbrauch

Die Bischöfe des osteuropäischen Landes haben die Gläubigen dazu aufgerufen, den Papst-Appell zum verstärkten Kampf gegen Missbrauch und zu einer „neuen Kultur in der Kirche“ nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.

„Wir unterstützen den Einsatz des Heiligen Vaters zur Erneuerung der Kirche, Missstände abzuschaffen und die Wunden zu heilen. Wir danken ihm dafür, dass er mit seiner Entschuldigungsbitte öffentlich ein Beispiel für Demut, Mitgefühl und Menschlichkeit gab“, heißt es in einem Beitrag des kirchlichen Blogportals „szemlelek.blog.hu“. Unterzeichnet ist das Schreiben von den Bischöfen László Varga, László Bíró und Miklós Beer, Erzabt Cirill Hortobányi von Pannonhalma und Jesuitenprovinzial Elemér Vízi.

Papst Franziskus hatte am 20. August einen vierseitigen „Brief an das Volk Gottes“ geschrieben, in welchem eine schwere Schuld der katholischen Kirche angesichts des sexuellen und psychischen Missbrauchs durch Kirchenvertreter eingestand und zur Umkehr aufrief. Er forderte dabei alle Katholiken auf, sich gegen die Fehlentwicklung eines „Klerikalismus“ zu engagieren, und versprach verstärkte Prävention, Rechenschaft für Täter und eine Null-Toleranz-Haltung. Hintergrund des in den Medien als „Brandbrief“ bezeichneten Papstschreibens war das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen und deren Vertuschung in mehreren Ländern.

Einen „Tag des Gebetes“ für den Papst und seine Anliegen hat indes Laszlo Nemet, Bischof der Vojvodina-Stadt Zrenjanin, am vergangenen Sonntag in den Pfarren seiner Diözese veranstaltet. Die gegenwärtige Lage der Kirche mache dies nötig - insbesondere deshalb, da Franziskus trotz seines entschiedenen Kampfes gegen Missbrauch auch innerhalb der Kirche Gegner hätte, die ihn „zum Rücktritt auffordern, als ob er sich auf diesem Gebiet einer Versäumnis schuldig gemacht hätte“, so der serbische Steyler-Bischof laut Angaben der ungarischen Kirchenzeitung „Magyar Kurir“ in der aktuellen Ausgabe.

(kap – mg)

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11. September 2018, 13:52