Papst Franziskus bei der Audienz für eine Schweizer Studierendenvereinigung diesen Montag im Vatikan Papst Franziskus bei der Audienz für eine Schweizer Studierendenvereinigung diesen Montag im Vatikan 

Papst an Schweizer Studis: Das Recht aller auf Lernen stärken

Die Möglichkeit zu freier Bildung, gar zum Studium zu haben, ist laut Papst Franziskus heute leider immer noch nicht selbstverständlich. Weltweit seien viele Menschen, besonders Frauen, von Bildung ausgeschlossen. Manchmal gebe es auch eine „Zwangsausbildung", prangerte das Kirchenoberhaupt an.

Papst Franziskus äußerte sich am Montag bei einer Audienz für die Mitglieder des Schweizerischen Studentenvereins, die auf Pilgerfahrt im Vatikan sind. Das Kirchenoberhaupt ermutigte die Schweizer Gruppe angesichts dessen, dass das Recht auf freie Bildung für alle Menschen keiensfalls überall garantiert ist, auch durch die Einrichtung von Stipendien die Lage zu verbessern.

„All das was unter die Definition von Bildung fällt, bedeutet: Dienst für andere, helfen, befreien", führte der Papst aus. „Erziehung bedeutet Männer und Frauen bei der Entwicklung und Ausbildung, bei der ,Geburt`Ihrer Persönlichkeit zu helfen, dabei , auf die Welt`und ins ,Licht* zu kommen", sagte Franziskus wörtlich. Franziskus ging auch auf den Schweizer Nikolaus von Flüe (auch als Bruder Klaus bekannt) ein, der Schutzpatron der Schweiz ist und vor genau 75 Jahren heilig gesprochen wurde. Dieses Jubiläum war Anlass der Wallfahrt der Schweizer Gruppe nach Rom und in den Vatikan. 

Zum Nachhören

Der Papst zog auch Parallelen zwischen Studium und Pilgern - bei beidem sei man auf dem Weg und auf der Suche. Die Studierenden mahnte Franziskus allerdings auch, das Studium nicht zu lange hinzuziehen; zugleich gelte es ein Leben lang weiter neugierig zu sein und sich forzubilden und stets auch auf der Suche nach Gott zu bleiben. Auch die Bibellektüre sollte nicht vergessen werden, so Franziskus:

„Denkt an Jesus, lest die Evangelien, so dass Jesus in eurer Erinnerung bleibt und auch in euren Herzen Bezugspunkt ist, denn erklopft an die Tür der Herzen aller", betonte das Kirchenoberhaupt bei der Audienz für die Mitglieder des Schweizerischen Studentenvereins diesen Montag im Vatikan. 

Hintergrund

Der Schweizerische Studentenverein (Schw. StV) ist laut eigener Aussage mit mehr als 6.000 Mitgliedern die größte Vereinigung von Studentenverbindungen der Schweiz. Dem Verband gehören aktive und ehemalige Studierende aller Sprachregionen an Mittel-, Hoch- und Fachhochschulen an. Eine Gruppe des Schweizerischen Studentenvereins ist - mit Beteiligung des Cartellverbands der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) sowie des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV) derzeit auf Pilgerfahrt in Rom und dem Vatikan - übrigens 27 Jahre nach seiner letzten Pilgerfahrt. Anlass sind der 75. Jahrestag der Heiligsprechung des Schutzpatrons, Bruder Klaus (15. Mai 1947) sowie der 500. Todestages des Schweizer Kardinals Matthäus Schiner (* um 1465 in Mühlebach bei Ernen; † 1. Oktober 1522 in Rom). Die Pilgergruppe war seit Freitag in Rom; die Audienz mit Papst Franziskus an diesem Montag beendete die dreitätgige Wallfahrt.

(vatican news-sst)

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12. September 2022, 12:36