Papst lanciert ökosoziale Aktions-Plattform

Eine ökosoziale Aktions-Plattform hat Papst Franziskus an diesem Dienstag lanciert. Sie soll alle Initiativen bündeln und aufgreifen, die katholische Gemeinden und Gruppen weltweit in den Anliegen der Enzyklika „Laudato si‘“ unternehmen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Laudato si‘“ stammt aus dem Jahr 2015 und war die erste Enzyklika eines Papstes überhaupt zum Thema Umwelt und Bewahrung der Schöpfung. Franziskus, ihr Autor, schloss an diesem Dienstag ein „Laudato si‘“-Themenjahr ab. Mit der neuen Aktions-Plattform macht er aber klar, dass er am Thema dranbleiben will. Die Erde, „unser gemeinsames Haus“, sei weiter auf unseren Schutz angewiesen, sagte er in einer Videobotschaft.

„Seit einiger Zeit leidet dieses Haus, das uns beherbergt, unter Verletzungen, die wir ihm zufügen, weil wir uns zu Herren des Planeten und seiner Ressourcen aufwerfen und die Güter, die Gott uns gegeben hat, auf unverantwortliche Weise benutzen. Die Verletzungen sind dramatisch: Sie zeigen sich in einer schweren ökologischen Krise, die das ganze Ökosystem betrifft, in dem die Menschen leben.“

„Welche Welt wollen wir denn unseren Kindern und Jugendlichen hinterlassen?“

Außerdem habe auch die derzeitige Corona-Pandemie den „Schrei der Natur und den Schrei der Armen noch lauter werden lassen“. Darum brauche es „einen neuen ökologischen Ansatz“ – neue Lebensstile, einen neuen Blick auf den Menschen und auf seine Weise zu leben. Wie schon sein Vorgänger Benedikt XVI. sprach Franziskus von einer unbedingt nötigen „Ökologie des Menschen“.

Ordensfrauen lancierten am Montag in Seoul (Südkorea) eine Kampagne für den Klimaschutz
Ordensfrauen lancierten am Montag in Seoul (Südkorea) eine Kampagne für den Klimaschutz

„Wir haben eine große Verantwortung – vor allem gegenüber den neuen Generationen! Welche Welt wollen wir denn unseren Kindern und Jugendlichen hinterlassen? Unser Egoismus, unsere Gleichgültigkeit, unsere unverantwortliche Lebeweise bedrohen die Zukunft unserer Kinder!“

Zum Nachhören: Video von Papst Franziskus zur Bewahrung der Schöpfung

Aus Garten wird Wüste

Es war eine richtiggehende Philippika, zu der der Papst da ausholte. Aus Gottes Händen hätten wir doch „einen Garten“ bekommen, äußerte er bitter, aber unseren Kindern hinterließen wir wohl „eine Wüste“.

Ganz so düster wollte Franziskus sein Video dann aber doch nicht beenden. „Es gibt Hoffnung“, sagte er etwas unvermittelt, nachdem er die neue Aktions-Plattform angekündigt hatte. „Wir können alle zusammen etwas tun, jeder mit seiner eigenen Kultur und Erfahrung, mit seinen Ideen und Fähigkeiten, damit unsere Mutter Erde zu ihrer ursprünglichen Schönheit zurückfindet und die Schöpfung wieder glänzt, so wie das im Heilsplan Gottes eigentlich gedacht ist.“

(vatican news)
 

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25. Mai 2021, 12:01