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Angelus: Papst fordert zum „Mut beim Teilen“ auf

Zu Mitgefühl und „Mut beim Teilen“ hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelus-Gebet aufgerufen. Um Armut und Leid in der Welt zu lindern, sei der Weg der Geschwisterlichkeit unerlässlich, betonte er in seiner Katechese.

Anne Preckel - Vatikanstadt

Mit dieser Haltung habe Jesus konkret seine Liebe zu den Menschen bezeugt, erinnerte der Papst. Er ging dabei vom Wunder der Brotvermehrung aus, von dem das Matthäus-Evangelium erzählt (vgl. Mt 14,13-21).

Mit der Aufforderung an die skeptischen Jünger, Brote und Fische an die hungrige Menschenmenge zu verteilen, habe Jesus die Haltung seiner Gefährten verändern wollen, betonte der Papst:

„Nicht sagen: die Menschen kümmern sich schon selbst, nicht an sich selbst denken. Sondern an den Nächsten denken – durch diese Situation will Jesus seine Freunde von gestern und heute zur Denkweise Gottes erziehen. Sich nicht die Hände schmutzig machen? Die Menschen sich selbst überlassen? Nein, das ist nicht die Denkweise Gottes.“

„Nur an sich selbst denken? Kein Mitleid? Das ist nicht die Denkweise Gottes“

Und tatsächlich hätten die wenigen Brote und Fische am Ende für alle gereicht, so der Papst. Jesus habe sein Wunder, seine „Vollmacht“, dabei „nicht auf spektakuläre Weise, sondern als Zeichen der Nächstenliebe, der Großzügigkeit Gottes gegenüber seinen müden und bedürftigen Kindern“, gewirkt.

„Er kennt das Leben seines Volkes zutiefst, er versteht dessen Müdigkeit und Grenzen, aber er lässt niemanden verloren gehen oder sich verirren: Er nährt sie mit seinem Wort und gibt Nahrung in reichem Maße.“

Hier zum Nachhören

Mitgefühl und mutiges Teilen

Bevor er sich selbst „als das Brot des Heils schenkt“, habe Jesus für die Nahrung derer gesorgt, die ihm nachfolgten und die vergaßen, sich zu versorgen, um bei ihm zu sein. Er habe den Menschen gegenüber „Mitgefühl und Zärtlichkeit“ gezeigt:

„Das ist keine Sentimentalität, sondern die konkrete Manifestation der Liebe, die sich um die Bedürfnisse der Menschen kümmert. Wir sind aufgerufen, mit der gleichen Haltung Jesu an den Eucharistischen Tisch zu treten: Mitgefühl für die Nöte der anderen, Vertrauen in die vorsorgende Liebe des Vaters zu haben und mutig zu sein beim Teilen. Habe ich wirklich Mitleid mit dem Anderen – angesichts des Hungers, der Not, in der Pandemie – oder schaue ich lieber weg? Vergessen wir nicht das Mitleid, das Vertrauen in die vorausschauende Liebe des Herrn ist und das mutiges Teilen bedeutet. (…) Es ist Weg der Geschwisterlichkeit, der unerlässlich ist, um der Armut und dem Leiden dieser Welt zu begegnen, und der uns über eben diese Welt hinausweist, denn es ist ein Weg, der bei Gott beginnt und zu Gott zurückkehrt.“

(vatican news – pr)
 

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02. August 2020, 12:58