Papst Franziskus hat sich an einem Rosenkranzgebet gegen die Corona-Pandemie beteiligt Papst Franziskus hat sich an einem Rosenkranzgebet gegen die Corona-Pandemie beteiligt 

Papst: Bewegung kann eingeschränkt sein, das Herz nicht

Franziskus hat angesichts der aktuellen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamen soll, zu Nächstenliebe und Gebeten aufgerufen. Der Papst äußerte sich am Donnerstagabend in einer Videobotschaft. Anlass war ein Rosenkranzgebet gegen das Coronavirus, das die italienische Bischofskonferenz initiiert hatte.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Zum Rosenkranzgebet sagte Franziskus in seiner Videobotschaft, es könne gerade jetzt eine große Hilfe sein:

„Der Rosenkranz ist das Gebet der Demütigen und der Heiligen, die in ihren Geheimnissen mit Maria das Leben Jesu schauen, das barmherzige Antlitz des Vaters. Und wie sehr haben wir alle wirklichen Trost nötig, wollen wir uns von seiner Liebe umhüllt fühlen!“

Zum Nachhören

Beispiellose Situation - Beten wir vereint

Den Corona-Ausnahmezustand bezeichnete Franziskus als „beispiellose Situation, in der alles ins Wanken zu geraten scheint“. Er riet dazu, zu sich in dieser Lage auf das zu besinnen, was wirklich im Leben zählt. Franziskus warb zudem für Nächstenliebe und Solidarität – auch in den begrenzten Räumen, die es aufgrund der Ausgangssperre in Italien derzeit gibt:

„habt ein noch größeres Herz, in dem andere immer Platz finden“

„Lasst uns füreinander da sein, indem wir zuerst Nächstenliebe, Verständnis, Geduld und Vergebung üben. Und auch wenn unsere Umgebung aus gegebenem Anlass nun auf die eigenen vier Wände zusammengeschrumpft sein mag: habt ein noch größeres Herz, in dem andere immer Platz finden und willkommen sind.“

Ebenso lud Franziskus zu gemeinsamen Gebeten ein und erbat die Fürsprache des heiligen Josef, dessen Gedenktag die katholische Kirche am Donnerstag beging.

Papstvideobotschaft zum Rosenkranzgebet (Ausschnitt)

„Beten wir vereint, indem wir uns der Fürsprache des heiligen Josef anvertrauen, dem Beschützer aller Familien. Auch der Zimmermann aus Nazareth kannte Unsicherheit und Bitterkeit, Sorge um das Morgen. Aber er wusste die Dunkelheit bestimmter Momente zu überstehen, indem er sich immer vorbehaltlos von Gottes Willen leiten ließ“, so der Papst in seiner Videobotschaft vom Donnerstagabend. Franziskus hatte sich natürlich auch an dem Rosenkranzgebet beteiligt, das für 21 Uhr angesetzt war; er betete in seiner Unterkunft, der Casa Santa Marta im Vatikan.

Seine Videobotschaft beendete Franziskus mit folgendem Gebet (Arbeitsübersetzung):

Das Gebet des Papstes

Beschütze, heiliger Hüter, dieses unser Land. 

Erleuchte die für das Gemeinwohl Verantwortlichen,

damit sie - wie Du - wissen, wie sie sich um die ihrer Verantwortung anvertrauten Menschen kümmern können.

Schenke das Wissen der Forschung all jenen,

die geeignete Mittel für Gesundheit und körperliches Wohl

ihrer Brüder und Schwestern suchen.

Unterstütze all jene, die sich für die Bedürftigen hingeben:

die Freiwilligen, das Krankenpersonal, Ärzte und Ärztinnen,

die an vorderster Front sind, um die Kranken zu heilen,

auch auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit.

Segne, heiliger Josef, die Kirche:

mache sie, ausgehend von ihren Amtsträgern,

zu Zeichen und Werkzeugen Deines Lichts und Deiner Güte.

Begleite, heiliger Josef, die Familien: Schaffe mit betender Stille

Harmonie zwischen Eltern und Kindern, besonders den Jüngsten.

Bewahre die Älteren vor Einsamkeit,

sorge dafür, dass keiner der Verzweiflung aus Verlassenheit und Entmutigung überlassen wird.

Tröste die Schwächsten, ermutige die Wankenden, halte Fürsprache für die Armen.

Erflehe mit der Gottesmutter Maria vom Herrn, die Welt von jeglicher Pandemie zu befreien.

Amen.

(vatican news – sst)

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20. März 2020, 11:41