Afghanische Sicherheitskräfte bei einem Einsatz im April 2021 Afghanische Sicherheitskräfte bei einem Einsatz im April 2021  

D: Pro Asyl fordert Ende der Abschiebungen nach Afghanistan

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl protestiert gegen eine weitere Sammelabschiebung nach Afghanistan. Am Mittwoch drohe bereits die vierte Sammelabschiebung im Jahr 2021, diesmal vom Flughafen Berlin-Schönefeld, teilte die Organisation am Montag in Frankfurt mit.

Das sei angesichts der verheerenden Sicherheitslage, der gesundheitlichen Risiken durch die Covid-19-Pandemie sowie der durch Corona noch einmal verschärften katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht zu rechtfertigen.Seit Beginn der Sammelabschiebungen im Dezember 2016 sind den Angaben zufolge insgesamt 1.015 Menschen in das Land am Hindukusch abgeschoben worden, 107 in diesem Jahr. „Monat für Monat wird - unbeirrt von der Covid-19-Pandemie und ihren gravierenden Auswirkungen - ein Charterflugzeug mit verzweifelten jungen Männern in das seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten versehrte Land geschickt", so Pro Asyl.

Die Flüchtlingsorganisation betonte unter Verweis auf den jüngsten UN-Sicherheitsbericht, dass sich die ohnehin desaströse Sicherheitslage in Afghanistan in jüngster Zeit verschärft habe. Mit 25.180 sicherheitsrelevanten Vorfällen im vergangenen Jahr habe die UNO die bislang höchsten Zahlen registriert - ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 22.832 Vorfällen. Die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße sei von 13.155 im Jahr 2019 um 18,4 Prozent auf 15.581 im Jahr 2020 gestiegen.

(kna – sst) 

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05. April 2021, 14:01