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Schweiz: Dialog zwischen Bischöfen und Katholikinnen geht weiter

Die Schweizer Bischofskonferenz und der Schweizerische Katholische Frauenbund haben ihre Gespräche über den Prozess „Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche“ fortgeführt. Weil der Gesprächsbedarf hoch war, habe man nach der jüngsten Sitzung vom 21. Januar ein weiteres Treffen im Februar vereinbart, teilte die Bischofskonferenz am 29. Januar mit.

Bei der nächsten Sitzung wollen beide Seiten gemeinsam erörtern, was genau die Anlaufstellen für Fragen der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern sein und leisten sollen, wie der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) sie gefordert hatte. Zuvor wolle man das Angebot bereits bestehender Strukturen und Stellen dieser Art in den Bistümern untersuchen, hieß es in der Mitteilung der Bischöfe. Auch wolle man klären, ob einzelne Bistümer Pilotprojekte für die Schaffung von Anlaufstellen oder Ombudsstellen für Gleichstellungsfragen schaffen könnten.

Der Schweizerische Katholische Frauenbund und der Frauenrat der Bischofskonferenz „schätzen das konstruktive Miteinander“ sowie „den spürbaren Willen, gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Katholischen Kirche einzustehen“, heißt es in der Mitteilung wörtlich. So habe man entschieden, die wohlwollende gemeinsame Zusammenarbeit weiterzuführen und die Arbeitsgruppe um eine Frau aus dem Tessin und zwei weitere Frauen aus der Romandie zu erweitern.

Die Delegation der Schweizer Bischofskonferenz vertraten Weihbischof Denis Theurillat sowie Marlies Höchli (Frauenrat SBK). Die des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds wurde durch Vorstandsmitglied Iva Boutellier sowie Präsidentin Simone Curau-Aepli repräsentiert. SBK-Generalsekretär Erwin Tanner und SKF-Co-Geschäftsleiterin Karin Ottiger nahmen ebenfalls an der Sitzung der Arbeitsgruppe teil.

Viele Katholikinnen wünschen sich eine Erneuerung

Viele Katholikinnen in der Schweiz wünschen sich Reformen in ihrer Kirche, ähnlich wie in anderen westlichen Ländern, etwa Deutschland mit seinem „Synodalen Weg“. So schlägt der SKF über die Ombudsstellen für Gleichstellungsfragen hinaus auch Quoten zur Vertretung von Frauen in kirchlichen Leitungsgremien vor. Der Bischofskonferenz hat der SKF vorgeschlagen, Frauen mit beratender Stimme an ihren Vollversammlungen zu beteiligen. Der katholische Frauenverband hat auch neue Formen der sakramentalen Sendung für Frauen wie Taufe oder Krankensalbung ins Gespräch gebracht. Im Rahmen des Reformprozesses „Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche“ kam es am 15. September 2020 in Delsberg zu einem historischen ersten Treffen zwischen Delegationen der Bischofskonferenz und des Frauenbundes.  

(pm/vatican news – gs)

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03. Februar 2021, 11:42