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D: Positive Bilanz zu Evangelischem Kirchentag

Eine positive Bilanz des Evangelischen Kirchentags in Dortmund haben die Veranstalter am Samstag gezogen.

Die 2.400 Einzelveranstaltungen wurden demnach von 80.000 Dauerteilnehmern sowie weiteren 41.000 Tagesteilnehmer besucht. Kirchentagspräsident Hans Leyendecker hob hervor, es sei ein politischer Kirchentag gewesen, der das Engagement für die Weltgemeinschaft betont habe.

Es sei klar geworden, dass der Kampf gegen den Klimawandel keinen Aufschub mehr dulde. Zugleich sei es ein großes Glaubensfest mit mehr als 600 geistlichen Veranstaltungen geworden.

Merkel: Vertrauen in internationale Beziehungen ist erschüttert

Die internationale Zusammenarbeit, Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt standen im Mittelpunkt der politischen Veranstaltungen des Kirchentags in Dortmund am Samstag. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trat vor rund 10.000 Besuchern in der Westfalenhalle auf.

Merkel und Liberias Ex-Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf sprachen über das Thema „Vertrauen als Grundlage internationaler Politik?“. Die Friedensnobelpreisträgerin von 2011 bezeichnete die Kanzlerin als „führende Politikerin des 21. Jahrhunderts“ und „Vorreiterin für multilaterale Zusammenarbeit“.

Bundeskanzlerin Merkel betonte, „dass kein Land alleine die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen kann“. Zugleich bedauerte sie, dass derzeit das Vertrauen in internationale Beziehungen, Verträge und Organisationen infrage gestellt werde.

Die Rolle der Religionen

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff würdigte die Rolle der Religionen für den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Die Gesellschaft der Zukunft muss eine des Miteinanders und der Vielfalt sein“, sagte er bei einer Podiumsdiskussion zur Frage „Nicht nur der Islam gehört zu Deutschland – Wie viel Religion verträgt unsere Gesellschaft?“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekräftigte seine Abgrenzung von rechtspopulistischen Positionen der AfD. „Konservativ sein bedeutet für mich, das Gute und Traditionelle zu bewahren“, so Söder. Es gehe auch darum, „eine vernünftige Politik mit Maß und Mitte“ voranzubringen.

Nächster Halt: Ökumenischer Kirchentag 2021 in Frankfurt

Der Kirchentag ging am Sonntag mit einem stimmungsvollen Festgottesdienst im BVB-Stadion zu Ende. Zu der Feier kamen rund 32.000 Besucher; die Arena war damit knapp zur Hälfte gefüllt.

Die Präses der gastgebenden westfälischen Landeskirche, Annette Kurschus, verteidigte noch einmal die Entscheidung, keine AfD-Vertreter einzuladen. „Auf dem Kirchentag ist kein Platz für rechte Parolen, für die Diffamierung von Menschen und für menschenverachtende Hetze“, so die Leitende Geistliche. Dortmund sei „zu einem Statement für Respekt und Toleranz, für Integration und Verständigung geworden“.

Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde symbolisch die Staffel an das Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentags übergeben, der vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Er wird vom Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam veranstaltet. Präsidenten sind Bettina Limperg für die evangelische Seite und Thomas Sternberg vom ZdK.

(kna – sk)
 

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23. Juni 2019, 10:57