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Kardinal Schönborn spricht Christen im Irak Mut zu

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und der Linzer Bischof Manfred Scheuer haben in einem Weihnachtsschreiben an den chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako ihre Solidarität mit den Christen im Irak bekundet.

Die beiden österreichischen Kirchenvertreter haben weitere materielle Unterstützung für die in die Ninive-Ebene zurückkehrenden Flüchtlinge zugesagt und zugleich versprochen, sich auch bei der politisch Verantwortlichen in Österreich und in der EU dafür einzusetzen, dass diese auf eine friedliche Lösung der politischen Konflikte im Irak drängen. Stabilität, Gerechtigkeit und gleiche Rechte für alle Bürger des Irak seien ein Gebot der Stunde, heißt es in dem Schreiben. Dafür gelte es sich einzusetzen.

Unterzeichnet ist das Schreiben von Schönborn, Scheuer und den leitenden Vertretern jener kirchlichen Organisationen, die sich für die Rückkehr der Christen in die nordirakische Ninive-Ebene engagieren: Kardinal-König-Stiftung, Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), Christian Solidarity International-Österreich, Initiative Christlicher Orient, „Kirche in Not“ und „Pro Oriente“.

Im Rahmen der „Aktion Heimkehr“ und weiterer Initiativen konnten die Organisationen bereits in Summe mehr als 200.000 Euro für die Christen im Irak aufbringen. Damit wurde und wird ein nicht unwesentlicher Beitrag beispielsweise für die Wasserversorgung und den Wiederaufbau zerstörter Häuser geleistet. Für die seelsorgliche Arbeit der Kirche gibt es zusätzliche Unterstützung.

„Der Schutz von Christen muss einen stärkeren Bezug erhalten.“

Kurz sagte Unterstützung zu

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte vor wenigen Tagen in einem Grußwort an die Teilnehmer einer Veranstaltung gegen Christenverfolgung angekündigt, sich künftig im Rahmen der heimischen Politik wie auch auf EU-Ebene verstärkt für weltweite Religionsfreiheit einzusetzen. „Der Schutz von Christen muss einen stärkeren Bezug für unser außenpolitisches Handeln erhalten, bilateral und auf EU Ebene“, so Kurz wörtlich. Im aktuellen Regierungsprogramm heißt es dazu wörtlich: „Die Bundesregierung wird sich international gegen die Verfolgung religiöser Minderheiten - insbesondere christlicher Minderheiten - einsetzen und zugleich gegen religiösextremistische Ideologien (z.B. politischer Islam) auftreten.“ Konkrete Länder oder Maßnahmen werden freilich nicht genannt, wurden aber beispielsweise von AKV-Präsident Helmut Kukacka im Kathpress-Interview bereits eingefordert.

Patriarch Sako wird das Weihnachtsfest in Mossul begehen, wo er in einer renovierten Kirche dem Weihnachtsgottesdienst vorstehen wird. An der Wiederherstellung der Kirche waren vor allem auch Muslime beteiligt - für den Patriarchen ein Zeichen, dass Versöhnung zwischen Christen und Muslimen möglich ist. Bisher sind laut Angaben des Patriarchen 70 christliche Familien nach Mossul zurückgekehrt.

(kap)

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23. Dezember 2017, 11:01