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Kirchturm in Klagenfurt Kirchturm in Klagenfurt 

Österreich: Erstmals Akolythen-Dienst für Frauen

Die im Süden Österreichs gelegene Diözese Gurk führt als erste im Land die liturgischen Dienste des Akolythats und Lektorats für weibliche Laien offiziell ein. Demnach werden künftig Männer wie Frauen diese beiden ständigen Dienste ausüben, die bisher als Durchgangsstufen zum Weiheamt galten.

Das teilte die katholische Kirche in Kärnten am Dienstag mit. Der Kärntner Bischof Josef Marketz will am kommenden Sonntag im Klagenfurter Dom sechs Frauen und zehn Männer als Akolythinnen und Akolythen feierlich beauftragen, hieß es weiter.

Akolythen sind laut Kirchenlehre „Helferinnen und Helfer des Diakons und Priesters am Tisch des Herrn, die von der katholischen Kirche dazu bestellt sind, im Rahmen der hl. Messe liturgische Dienste auszuüben". Sie helfen beim Austeilen der Kommunion, bringen diese alten und kranken Menschen und dürfen das Allerheiligste zur eucharistischen Anbetung aussetzen. Ergänzend dazu können Akolythinnen und Akolythen auch in der Begleitung der Dienste von Ministrantinnen und Ministranten, Mesnerinnen und Mesner sowie Kommunionhelferinnen und -helfern sowie in der Assistenz bei Begräbnissen, Taufen und anderen Feiern tätig sein. Außerhalb der Liturgie sind sie zur Förderung der aktiven und tätigen Teilnahme in der Gemeinde und zur Mitwirkung im Pfarrgemeinderat angehalten.

Grundlagen von Papst Franziskus

Grundlagen dafür sind die entsprechende Änderung des Kirchenrechtes durch Papst Franziskus im Jahr 2021 und die 2022 von Diözesanbischof Josef Marketz in Kraft gesetzte Rahmenordnung für die Diözese Gurk. Damit setzt die Diözese zwei kirchenrechtliche Änderungen aus dem vergangenen Jahr offiziell in die Praxis um. Beide werden jedoch in den meisten Teilen der Weltkirche schon seit Langem so praktiziert, wenngleich ohne ständigen Charakter. Schon bisher trugen etwa auch im Petersdom in Rom Frauen als Lektorinnen bei Gottesdiensten Lesungen vor.

Im Rahmen des Gottesdienstes wird Bischof Marketz den Frauen und Männern nach dem Segensgebet die Hostienschale und ein Gefäß für die Feier der Krankenkommunion, die sogenannte Pyxis, überreichen. Zudem wird den Akolythinnen und Akolythen vom jeweils zuständigen Pfarrer ihr liturgisches Gewand, die Albe, übergeben. Die Messe bildet damit den feierlichen Abschluss des insgesamt siebenmonatigen Ausbildungskurses für Akolythinnen und Akolythen. Dessen Schwerpunkte liegen auf dem Ablauf der Messfeier, den Feiern im Laufe des Kirchenjahrs, der Feier der Krankenkommunion, Bedeutung und Pflege des Kirchenraums sowie die eucharistische Anbetung sind.

(kap – gs)

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01. Mai 2024, 12:20