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D: Aachener Bischof verteidigt Strukturreform

Im Jahr 2028 sollen acht Großpfarreien das Bistum Aachen bilden. Dagegen hat eine Initiative aus dem Bistum eine Beschwerde in Rom eingelegt. Bischof Helmut Dieser weist die Kritik der Initiative zurück und verteidigt das vorgesehene Modell.

Er sei verwundert über die Behauptung der Initiative „Kirche bleibt hier“, das geplante Modell sei ohne Beteiligung entwickelt worden, sagte Dieser der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Das Gegenteil ist der Fall: Die Regionen sowie die Kirchengemeinden waren im vergangenen Jahr intensiv in die Diskussion einbezogen, und sie haben am Ende mit großer Mehrheit votiert“, so der Bischof.

Acht statt wie bisher 326 Pfarreien

Im Jahr 2028 soll es in der Diözese anstatt der bisherigen 326 Pfarreien nur noch acht Großpfarreien geben. Dieser erklärte, dies sei jedoch nur der Zielpunkt einer länger angelegten Entwicklung. „Zunächst geht es erst mal nur darum, 44 pastorale Räume als soziale Einheit für die Seelsorge zu bilden“, so Dieser. Auf der Ebene der Vermögensverwaltung seien es hingegen zwei und teils drei Kirchengemeinden pro pastoralem Raum.

Bistum ist in engem Kontakt mit Rom

Aus Sicht der Initiative „Kirche bleibt hier“ dient die geplante Strukturreform nur dazu, die Wirtschaftlichkeit des Bistums zu stabilisieren. „Reformen im Sinne der Glaubensvermittlung und dessen Weitergabe an zukünftige Generationen sind sie aber gewiss nicht“, so die Kritiker. Deshalb haben sie in Rom eine Beschwerde eingelegt. Laut dem Bischof ist das Bistum jedoch mit Rom in engem Kontakt: „Bereits im vergangenen Jahr haben wir im Vatikan unsere Vorschläge vorgestellt“. Der Vatikan habe mitgeteilt, dass die Strukturreform schrittweise umzusetzen sei und nichts vom grünen Tisch aus umgesetzt werden solle. Dazu sagte Dieser: „Das haben wir getan. Und werden das weiterhin tun. So auch in weiteren Gesprächen mit der Initiative“.

„Wir werden unterschiedlich starke vitale Orte haben. Es wird weiße Flächen, und es wird Hotspots geben“

Die Kirche sei am Ende einer Ära, in der sich das Bisherige nicht einfach mehr verlängern lässt, erklärte der Bischof. „Die klassische Pfarrei - mit eigenem Pfarrer, Pfarrkirche, Pfarrheim oder Kirchenchor und so weiter - ist in der jungen Generation nur noch eingeschränkt anschlussfähig“. Die Pfarrei, die entsprechend dem Kirchenrecht von einem Priester geleitet werden müsse, solle künftig die übergeordnete Verwaltungseinheit für vielfältige Seelsorgeangebote sein, die noch weiter zu entwickeln seien. „Klar ist: Wir werden unterschiedlich starke vitale Orte haben. Es wird weiße Flächen, und es wird Hotspots geben.“

(kna – vn)

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02. April 2024, 10:42