Indonesische Christen bei einer Weihnachtsmesse Indonesische Christen bei einer Weihnachtsmesse  (AFP or licensors)

Indonesien: Amt für religiöse Angelegenheiten öffnet für „alle Bürger"

Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten erweitert seine „interreligiösen Kompetenzen“, indem es seine Dienste nicht nur wie bisher für Muslime, sondern für Menschen aller Glaubensrichtungen zugänglich macht.

Die Ausweitung der Zuständigkeiten des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten (KUA) kündigte der Leiter des Ministeriums, Yaqut Cholil Qoumas, an und erklärte, das KUA werde ihre Autorität „auf alle indonesischen Bürger“ ausweiten. „Wir sind uns im Prinzip alle einig, dass der rechtliche Status des Amtes radikal geändert werden soll“, sagte Qoumas.

Mit rund 230 Millionen Muslimen ist Indonesien der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Bisher konnten nur muslimische Paare ihre Hochzeit oder Scheidung bei dem KUA offiziell bestätigen lassen. Nun wird das KUA, so der Minister, „auch der Ort sein, an dem alle Paare ihre Heiratsurkunden registrieren lassen können“, unabhängig von ihrem Glauben.

Qoumas führte weiter aus, dass zudem die Veranstaltungshalle des KUA für nicht-muslimische Religionsgemeinschaften, die noch keine Gebetsstätten haben, offen und uneingeschränkt zugänglich sein soll. Die Entscheidung des Ministeriums ist nicht überraschend, da Qoumas aus der gemäßigtsten islamischen Organisation des Landes stammt, der Nahdlatul Ulama (NU). Auch der Generaldirektor des Ministeriums für muslimische Führung, Kamaruddin Amin, begrüßte die interreligiöse Perspektive des KUA. 

 

(asianews – vn)

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26. Februar 2024, 15:21