Ministerpräsident Schtajjeh (r.) mit einem Besucher in Ramallah Ministerpräsident Schtajjeh (r.) mit einem Besucher in Ramallah 

Palästina: Ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten

Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh tritt dafür ein, dass die Palästinensische Aut0nomiebehörde nach einem Ende der israelischen Militäroperationen im Gazastreifen die dortige Regierung übernimmt.

Das sagte er in einem Interview mit der italienischen Ausgabe der Vatikan-Tageszeitung „L’Osservatore Romano“ von diesem Sonntag. „Wer denn sonst? Gaza ist Palästina“, so der Politiker. Mit Sicherheit werde die Autonomiebehörde aber nicht „durch israelische Panzer nach Gaza zurückkehren“; eigentlich habe sie den Gazastreifen nie verlassen, so würden etwa die Pässe der Einwohner von Gaza „weiter hier in Ramallah ausgestellt“.

Die Autonomiebehörde, „nicht die Hamas“, zahle die Strom- und Wasserrechnungen des Gazastreifens. Der Staatsapparat, der vor 17 Jahren bei der Machtübernahme der Hamas blockiert worden sei, könne „morgen schon“ wieder in Funktion treten.

Zerstörte Häuser im Gazastreifen 100 Tage nach Beginn der israelischen Militäroperationen
Zerstörte Häuser im Gazastreifen 100 Tage nach Beginn der israelischen Militäroperationen

 

„Scherz des Jahres“

Forderungen nach einer „Erneuerung“ der Palästinensischen Autonomiebehörde, wie sie etwa US-Präsident Joe Biden erhoben hat, wies Schtajjeh als „Scherz des Jahres“ zurück; es seien die „arrogante und gewalttätige Präsenz der israelischen Soldaten“ und die Anwesenheit von 755.000 illegalen Siedlern im Westjordanland, die die Autonomiebehörde an größeren Erfolgen hinderten.

Ausgiebig lobte Schtajjeh, der seit Januar 2019 palästinensischer Premier ist, die Rolle der Christen in Palästina. So seien etwa die christlichen Schulen ein wichtiges „Gravitationszentrum“. Gegen den Exodus von Christen aus dem Heiligen Land sollten sich westliche Regierungen durch Investitionen engagieren, um das Leben junger Palästinenser lebenswerter zu machen.

(osservatore romano – sk)
 

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14. Januar 2024, 13:37