Friedensaktivisiten mit Putin- und Biden-Masken letztes Jahr vor der Berliner US-Botschaft Friedensaktivisiten mit Putin- und Biden-Masken letztes Jahr vor der Berliner US-Botschaft 

US-Erzbischof warnt vor neuem Wettrüsten

Der Erzbischof von Santa Fe im Bundesstaat New Mexico, John Wester, warnt eindringlich vor einem neuen nuklearen Wettrüsten. „Wir brauchen nukleare Rüstungskontrolle, nicht ein eskalierendes nukleares Wettrüsten.“

Das fordert er in einem aktuellen Hirtenbrief. Atomare Aufrüstung sei eine „teuflische Spirale“, die alle gefährde.

Westers Diözese New Mexico ist von nuklearer Rüstung besonders betroffen. In Los Alamos und in den Sandia National Laboratories werden Atomwaffen hergestellt. Auf der Kirtland Air Force Base von Albuquerque lagert die US-Regierung Nuklearwaffen.

Mehrfach verschobene Konferenz

Westers Schreiben kommt knapp zwei Wochen nach einer gemeinsamen Erklärung der fünf Atommächte, die als ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat vertreten sind. Die USA, Großbritannien, Frankreich, China und Russland bekräftigten darin Anfang Januar das Ziel einer atomwaffenfreien Welt und der Vermeidung eines Atomkrieges.

Aktuell sollte in New York die seit 2020 überfällige zehnte Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags von 1970 tagen. Sie wurde Corona-bedingt zum Jahreswechsel aber erneut verschoben und soll nun im August stattfinden.

Modernisierung der Arsenale statt Abrüstung?

Keiner der Unterzeichnerstaaten des Vertrags habe seine Verpflichtung eingehalten, atomare Aufrüstung zu beenden, kritisiert US-Bischof Wester in seinem Hirtenschreiben. Stattdessen habe man die Atomwaffenarsenale „modernisiert“.

Der 52-seitige Pastoralbrief zitiert auch Papst Franziskus, der mehrfach dazu aufgefordert hat, die weltweiten Atomwaffenarsenale wegen der von ihnen ausgehenden Bedrohung abzuschaffen. Atomwaffen seien ein ungeeignetes Mittel, um im 21. Jahrhundert auf Sicherheitsbedrohungen zu antworten, sagte Franziskus erst vor wenigen Tagen in einer programmatischen Rede vor Diplomaten im Vatikan. Schon ihr Besitz sei „höchst unmoralisch“, betonte das Kirchenoberhaupt.

(kna – sk)
 

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13. Januar 2022, 10:25