Bischof Pickel mit dem Papst Bischof Pickel mit dem Papst 

D: Sorge über „stille Auswanderung“ von Katholiken

Der Bischof der russischen Stadt Saratow, Clemens Pickel, ist beunruhigt darüber, dass immer mehr Katholiken in Deutschland der Kirche den Rücken kehren. Das sagte er dem Verband Maria 1.0.

Auf die Frage, ob er nicht ein Schisma der deutschen Katholiken fürchte, sagte Pickel, der aus Leipzig stammt und derzeit Vorsitzender der russischen Bischofskonferenz ist: „Kirchenspaltung? Mehr Sorgen macht mir die stille Auswanderung seit Jahrzehnten, die leeren Kirchen, die nur ein Bild für eine andere Leere sind.“

Zum Synodalen Weg meinte Pickel, es sei sicher wichtig für den Vatikan, „die Sichtwinkel der Ortskirchen kennenzulernen“. Er wolle auch von Russland aus „nicht als Besserwisser“ auftreten. „Die Kirche, nicht nur in Deutschland, erlebt gerade schwere Zeiten. Das darf keinem katholischen Christen egal sein.“

„Es geht nicht darum, einen Verein am Leben zu erhalten“

Allerdings glaube er nicht, „dass die vier großen Themen des Synodalen Weges unsere Kirche aus der Krise führen können. Pickel wörtlich: „Es geht doch nicht darum, einen Arbeitgeber, einen netten Traditionsverein oder ein Forum mit (Zer-)Redebedarf am Leben zu erhalten.“ Was die Kirche eigentlich brauche, seien „neue Heilige“.

Auf die Frage von Maria 1.0, wie aus seiner Sicht Neuevangelisierung in Deutschland gelingen könne, versetzte der Bischof: „Den Deutschen Ratschläge geben? Das funktioniert nicht.“ Allerdings sei „persönliches Zeugnis … wichtiger als Strategien, die in ihrer Theorie versanden“.

(maria 1.0 – sk)
 

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15. Juli 2021, 10:49