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Ägypten trauert um koptisches Opfer des „Islamischen Staat"

Die koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten trauert um einen ihrer Gläubigen, der von der Terrorgruppe „Islamischer Staat" (IS) ermordet worden ist. Der Mann war 62 Jahre alt, als die Extremisten ihn hinrichteten. Im nördlichen Sinai starben unterdessen bei einer Kontrolle drei Terroristen, die an dem Mord beteiligt gewesen sein sollen.

Die koptisch-orthodoxe Kirche würdigte den Getöteten laut Medienberichten aus Ägypten als Märtyrer, der seinem Glauben bis in den Tod treu geblieben sei. Bei dem Opfer handelt es sich demnach um den koptisch-orthodoxen Christen Nabil El-Habaschi, der laut Kirchenangaben fünf Monate vom IS gefangen gehalten wurde. Ein vom IS veröffentlichtes Video zeigt die Hinrichtung des Mannes in der Stadt Bir El-Abd im nördlichen Sinai, wo in der Vergangenheit mehrfach tödliche Terroranschläge verübt wurden.

Ein IS-Mitglied begründete die Ermordung laut Bericht in dem Video mit der Kooperation El-Habaschis mit der ägyptischen Armee. El-Habaschi habe an der Errichtung einer Kirche in Bir El-Abd mitgewirkt, die im Kampf gegen den IS mit der Armee und dem ägyptischen Geheimdienst kooperiere. Ferner riefen die Terroristen in dem Video zu einem Kreuzzug gegen Christen auf.

Drei tote Terroristen

Wie das ägyptische Außenministeriums am Montag mitteilte, starben im nördlichen Sinai drei Terroristen, die an der Ermordung des Kopten beteiligt gewesen sein sollen. Bei einem Schusswechsel mit israelischen Sicherheitskräften sei der Sprengstoffgürtel eines der Terroristen explodiert und habe alle drei getötet.

Die Behörden hatten demnach Hinweise auf eine Gruppe von Terroristen im Nordsinai erhalten, die weitere Anschläge auf koptische Einrichtungen und Gotteshäuser geplant haben sollen. Polizeibeamte fanden bei den Getöteten drei Waffen, einen Sprengstoffgürtel, eine Granate sowie große Mengen automatischer Munition. Einer der Getöteten wurde laut Bericht als Mohammed Salem Ziada identifiziert, der zu den gefährlichsten Terroristen im Sinai gehört haben soll. Nach drei weiteren an der Ermordung Habaschis beteiligten Männern werde noch gesucht.

(kap – gs)

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19. April 2021, 15:27