Zwei Frauen in den Trümmern eines zerstörten Hauses in Petrinja am 2. Januar Zwei Frauen in den Trümmern eines zerstörten Hauses in Petrinja am 2. Januar 

Kroatien: Seit dem Erdbeben noch 70 Pfarrkirchen geschlossen

Nach dem jüngsten Erdbeben in Kroatien sind rund 70 Pfarrkirchen im Gebiet der Erzdiözese Zagreb und der Diözese Sisak wegen baulicher Schäden weiter geschlossen. Das teilten die kroatischen Bischöfe nach ihrer Vollversammlung in Zagreb mit, bei der sie am Montag und Dienstag über die laufende Hilfe nach dem Beben informiert wurden.

Im Fokus der laufenden Hilfsmaßnahmen von Kirche und Caritas stehen derzeit Notmaßnahmen für obdachlos gewordene Menschen. So konnte die kroatische Caritas nach einem Spendenaufruf weitere 100 beheizbare Wohncontainer als Übergangswohnmöglichkeit für Bebenopfer bestellen. Die Bischofskonferenz stockte zudem ihre Direkthilfe um weitere zehn Mio. Kuna (rund 1,3 Mio Euro) auf, berichtete die Nachrichtenagentur IKA.

Bei dem Erdbeben Ende Dezember waren sieben Menschen ums Leben gekommen. Danach gab es weitere Nachbeben. Das Zentrum der Erdstöße lag im Gebiet um die Städte Petrinja und Sisak; allein in Petrinja wurden 5.000 Gebäude unbewohnbar. Die Gegend war in den 1990er-Jahren nach dem Zerfall Jugoslawiens stark umkämpft und gilt als eine der ärmsten Regionen des Landes.

„Explosion der Güte“

Die Bebenkatastrophe habe das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen wieder zum Erwachen gebracht, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Zelimir Puljic am Rande der Vollversammlung des Episkopats vor Medienvertretern. Mit Blick auf die zahlreichen freiwilligen Helfer und auch die internationale Unterstützung sprach er wörtlich von einer „Explosion der Güte“.

In einem aktuellen gemeinsamen aktuellen Hirtenwort rufen die kroatischen Bischöfe ihre Landsleute zur anhaltenden Solidarität mit der leidenden Bevölkerung in der Bebenregion auf. Sie sollten sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Mitteln am Wiederaufbau von Häusern, Schulen, Krankenhäusern, Kirchen, kulturellen und anderen wichtigen Einrichtungen beteiligen. „Unsere Hilfsbereitschaft zeugt davon, wer wir sind und was wir immer sein sollten: Zeugen einer neuen Hoffnung“, halten die Bischöfe in ihre Rundschreiben fest.

(kap – sk)
 

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20. Januar 2021, 13:11