Christen kommen aus einer Kirche in Lahore Christen kommen aus einer Kirche in Lahore 

Pakistans Christen kritisieren Mohammed-Karikaturen

Pakistans Christen kritisieren die Verbreitung von Karikaturen des Propheten Mohammed. Diese schaffe „Disharmonie zwischen den Nationen, Ländern und Religionen in der Welt und wirkt sich negativ auf den Weltfrieden aus“: Das stellt Kardinal Joseph Coutts, Erzbischof von Karatschi, in einer Botschaft an die Nachrichtenagentur Fides fest.

Er bezieht sich in seiner Mitteilung auf die internationale Krise, die durch die Neuveröffentlichung der Karikaturen über den Propheten Mohammed in der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ ausgelöst wurde. Kardinal Coutts, dessen bischöfliches Motto „Harmonie“ lautet, sagt auch: „Wir bedauern und sind traurig über die Karikaturen, die von einer in Paris ansässigen Zeitschrift verbreitet werden. Diese beleidigenden Handlungen verstoßen gegen die Meinungsfreiheit, weil sie nicht nur die Gefühle von Muslimen, sondern auch die von Menschen anderer Religionen verletzen“.

Die Christen in Pakistan, so der Kardinal, wollten als Zeichen der Solidarität mit den Muslimen Pakistans und der Welt den Respekt vor jeder Religion und ihren Charakteren und Symbolen einfordern, wobei andererseits jeder terroristische Akt, der im Namen der Religion verübt werde, scharf verurteilt werde.

Gefährdung von Einheit und Frieden

Dem stimmt auch P. Saleh Diego, Generalvikar der Erzdiözese Karatschi und Direktor der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, zu. Er fordert die französischen Behörden auf, „einzugreifen, um solche Aktionen zu verhindern, die die Einheit und den Frieden zwischen Menschen verschiedener Religionen ruinieren“.

Erzbischof Sebastian Francis Shaw, an der Spitze der katholischen Gemeinde von Lahore, sagte in diesem Zusammenhang: „Das ist traurig für uns. Wir sind mit unseren muslimischen Geschwistern vereint und solidarisch mit den Opfern des Terrorismus in Europa. Wir appellieren an die Europäische Union, an die Vereinten Nationen, Gesetze zu entwerfen, nach denen es keinem Land erlaubt sein sollte, den Propheten oder das Heilige Buch irgendeiner Religion zu entehren: dies sät Hass unter der Menschheit (...) und schürt Fanatismus und Terrorismus, der immer ungerechtfertigt ist“.

Appell an Gesetzesgeber und Muslime

Der Kapuziner P. Abid Habib, der in Lahore lebt, erklärte im Gespräch mit der Fides: „Wir bedauern die Handlung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die Veröffentlichung der beleidigenden Karikatur des Propheten Mohammed gutgeheißen hat. Wir raten unseren muslimischen Brüdern und Schwestern in Europa, nicht mit Gewalt zu reagieren, sondern nur das zu tun, was für alle Vorteile bringt. Es ist wichtig, einen Dialog zu führen und zu versuchen, Islamophobie durch gegenseitiges Verständnis zu beseitigen.“

(fides - cs)

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11. November 2020, 14:57