In einem Vorort von Minsk In einem Vorort von Minsk 

Weißrussland: Erster Priester stirbt an Coronavirus

Ein orthodoxer Priester, der an der Kathedrale in Minsk wirkte, ist am Coronavirus verstorben. Es handelt sich um den ersten Todesfall im Klerus des Landes, das bisher kaum Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie getroffen hat.

Zuletzt hatte der russisch-orthodoxe Exarch von ganz Belarus und Metropolit von Minsk, Pawel Ponomarjow, angeordnet, Göttliche Liturgien ohne physisch anwesende Gläubige zu feiern. Als Folge des Ignorierens der Pandemie hätten sich in Weißrussland viele Angehörige des Klerus angesteckt, kritisierte der russisch-orthodoxe Metropolit.

Der verstorbene Priester, Gennady Butko, war nach Agenturangaben 57 Jahre alt und Vater einer Familie von vier Kindern. Der Exarch sicherte die Hilfe der Kirche für die Hinterbliebenen des Priesters zu.

Das öffentliche Leben läuft ohne Einschränkungen weiter...

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenkos hat sich bisher geweigert, weitreichende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus in seinem Land zu verordnen. Nachweislich Infizierte werden zwar insoliert, doch das öffentliche Leben und auch die Fußballmeisterschaft laufen ohne Einschränkungen weiter. Allerdings sagte Lukaschenke seine traditionelle Ansprache an die Nation zum 1. Mai ab und sprach bei dieser Gelegenheit von einer grassierenden „Corona-Psychose". Zahlen über Corona-Infizierte oder Tote legt Weißrussland nicht vor.

(cath.ch – gs)

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04. Mai 2020, 09:29