Ein Bild der Feierlichkeiten am Heiligtum Ein Bild der Feierlichkeiten am Heiligtum 

Mexiko: Fast 11 Millionen Pilger beim Guadalupe-Fest

Beim Guadalupe-Heiligtum in Mexiko, dem größten katholischen Wallfahrtsort der Welt, ist der Zustrom an Pilgern zum Festtag der mexikanischen Madonna ungebrochen. Allein von Wochenbeginn bis zum Mittag des 12. Dezembers betraten 10,868.737 Menschen die Guadalupe-Basilika, teilten die Behörden von Mexiko-Stadt am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) laut dem Portal heraldodemexico.com.mx mit.

Weitere Pilger wurden für die Nachmittags- und Abendstunden erwartet. Damit wurde zum wiederholten Mal der Vorjahresrekord -10,6 Millionen Pilger waren es 2018, 7,3 Millionen 2017 - eingestellt.

In der 1974 errichteten Basilika ist über dem Altar der Umhang ausgestellt, der das bekannte Gnadenbild zeigt. Die direkt unter diesem verlaufenden Rollbänder für die Besucher werden laut Angaben der Erzdiözese Mexiko-Stadt dieser Tage von 15.600 Menschen pro Stunde genutzt, wobei viele Pilger sich aufgrund des großen Andrangs damit begnügen, das Bild von weitem zu sehen und dann die Kirche zu verlassen. Hunderttausende Pilger hatten ihr Ziel in tage- bis wochenlangen Fußmärschen erreicht, viele davon mit Marienstatuen, Bildern oder Fahnen.

Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes, feierte am Donnerstagmittag die sogenannte „Rosenmesse“. Sie erinnert an den Moment, an dem der Indio Juan Diego am 12. Dezember 1531 dem damaligen Bischof Fray Juan de Zumarraga (1468-1548) im Auftrag der Heiligen Maria gepflückte Rosen als Wahrheitsbeweis seiner Erscheinungen überreichte, woraufhin auf seinem Umhang das Gnadenbild von Guadalupe sichtbar wurde. Die Jungfrau von Guadalupe habe damals in einem „Moment der schlimmsten Zerfallssymptome der indigenen Kulturen unseres Landes“ dem Volk ihre Gegenwart bekundet und sich als Mutter gezeigt, sagte der Kardinal. Um heutige „Wunden“ der Gesellschaft zu heilen, müsse der liebevolle Umgang gestärkt werden, angefangen in den Familien.

Kriminalität und Unsicherheit

Auf die hohe Kriminalität und Unsicherheit in Mexiko, die laut Beobachtern längst Ausmaße eines anhaltenden „Krieges“ erreicht hat, verwies Stunden zuvor in einem anderen Gottesdienst der Rektor der Guadalupe-Basilika, Salvador Martinez Avila. Diese Entwicklungen kämen nicht zufällig, sondern sie seien „Zeichen einer erkrankten Gesellschaft“. Das „Fieber“ der Arbeitslosigkeit und der internationalen Migration, die Mexiko seit einem Jahr mit sogenannten „Karawanen“ beschäftigt, seien Symptome einer „schlimmen Infektion im Herzen der Welt“. Maria von Guadalupe versammle die Menschen an ihrem Heiligtum, „um zu zeigen, dass jetzt der Zeitpunkt der Erlösung ist“, so Martinez.

(kap - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

13. Dezember 2019, 13:31