Demonstranten auf Malta fordern Gerechtigkeit und Aufklärung, sie schwenken Bilder der ermordeten Journalistin Demonstranten auf Malta fordern Gerechtigkeit und Aufklärung, sie schwenken Bilder der ermordeten Journalistin 

Malta: Bischöfe rufen zu Einheit und Aufklärung auf

Angesichts der politischen Krise haben die Bischöfe des südeuropäischen Inselstaates zur Ruhe gemahnt und zugleich Aufklärung im Fall der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia eingefordert.

Gewissenhaft aufklären

Die Spaltungen dürften sich angesichts der politischen Krise nicht verschärfen, mahnen die katholischen Bischöfe in einer Aussendung vom Montag. Es gelte jetzt zum Wohl der maltesischen Gesellschaft zusammenzuarbeiten, damit die Behörden ihren Pflichten „mit der notwendigen Gewissenhaftigkeit und Unparteilichkeit“ nachkommen könnten. Trotz Meinungsverschiedenheiten gelte es „den Respekt voreinander und vor der Wahrheit zu wahren, ohne in die Falle des Hasses, der Lügen und der Gewalt zu tappen“, schreiben die Bischöfe Charles Scicluna, Mario Grech und Joseph Galea-Curmi weiter.

Wütende Demos

Auf Malta gehen in diesen Tagen tausende Menschen gegen korrupte Politiker auf die Straße. Dabei wurden Rücktrittsforderungen an Premierminister Joseph Muscat laut; am Montag blockierte eine Menschenmenge für Stunden das Parlament.

Hintergrund der politischen Krise sind Ermittlungen im Fall der 2017 ermordeten Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia. Caruana Galizia hatte nachweisen wollen, dass EU-Konzerne mithilfe des Inselstaats in großem Stil Steuern hinterziehen, kam jedoch vor Abschluss der Recherchen durch eine Autobombe ums Leben. In dem Fall gingen die Fahnder zuletzt Spuren bis in Regierungskreise nach.

Rücktritt angekündigt

Premierminister Joseph Muscat hat derweil für kommenden Januar seinen Rücktritt angekündigt. Unterdessen warnte die EU-Kommission in Brüssel Maltas Regierung davor, sich politisch in die Mordermittlungen einzumischen. Eine Delegation des EU-Parlaments ist derzeit in Malta, um sich ein Bild von der rechtsstaatlichen Lage zu machen.

(vatican news – pr)

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03. Dezember 2019, 17:42