Bioethik (Symbolfoto) Bioethik (Symbolfoto) 

Frankreich: Bischöfe loben Demonstration gegen Bioethik-Reform

Die französischen Bischöfe begrüßen die für Sonntag geplante Veranstaltung „Marchons enfants“ gegen die Reform des Bioethikgesetzes, über die am 15. Oktober in der Nationalversammlung abgestimmt wird.

„Wir ermutigen die Bürger nachdrücklich, sich zum Gesetz zu äußern“, sagt Éric de Moulins-Beaufort, Präsident der französischen Bischofskonferenz. Trotz zahlreicher Äußerungen hätten die Verbände, die den Protestmarsch organisierten, den Eindruck, dass die Politik das Gesagte bisher nicht ernst genommen habe. „Die Bürger wollen daher ihrer Stimme Gehör verschaffen, die Gründe für ihre Bedenken verständlich machen.“

Unabhängig vom Ergebnis der Demonstration und der Abstimmung der Nationalversammlung „endet die Arbeit der Kirche hier nicht, ebenso wenig wie das Engagement der Katholiken, die Menschen zu ermutigen, das menschliche Leben in all seiner Schönheit zu leben.“ Auch der Senat muss noch über die Revision des Gesetzes entscheiden. Dort wird die Debatte im Januar eröffnet.

Entwurf: Künstliche Befruchtung für Frauen ohne medizinische Probleme

Die Reform des französischen Bioethikgesetzes sieht unter anderem die Öffnung der künstlichen Befruchtung für Personen vor, die kein medizinisches Problem haben, also zum Beispiel lesbische Paare und alleinstehende Frauen. Auch sieht die Reform vor, die Forschung an Embryonen auszuweiten.

Der Entwurf wurde schon in der Vergangenheit von kirchlicher Seite scharf kritisiert. So warnte beispielsweise Michel Aupetit, Erzbischof von Paris, vor einem Paradigmenwechsel: vom Pflegen des Patienten zum Dienstleister für individuelle Wünsche. Die Fortpflanzung verkomme so zur Produktion und die Medizin mache sich „abhängig vom Markt der künstlichen Befruchtung“, auf dem finanzielle Interessen den Ton angäben.

(vatican news – tg)

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05. Oktober 2019, 13:30