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Frankreich: Priester verliert Klerikerstatus wegen Missbrauch

Ein Kirchengericht hat einen bekannten französischen Priester des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen für schuldig befunden und aus dem Klerikerstand entlassen. Das teilt die französische Bischofskonferenz an diesem Donnerstag mit. Die Affäre um den Priester hatte den Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, zum Rückzug auf Zeit veranlasst.

Der heute 73 Jahre alter Priester Bernard Preynat sieht auch einem Zivilverfahren entgegen. Ihm wird vorgeworfen, in Lyon mehrere Dutzend männliche Pfadfinder in seiner Obhut missbraucht zu haben. Die Übergriffe fanden in den 1970er und 1980er Jahren statt.

Kardinal Barbarin wurde 2002 Erzbischof von Lyon. Im März verurteilte ihn ein ziviles Gericht zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung, weil er den Priester trotz mehrerer Meldungen im Amt gehalten habe. Barbarin hat ein Berufungsverfahren angestrengt, das am 28. November beginnt. Bis zum Urteil in diesem Verfahren leitet Bischof Michel Dubost kommissarisch das Erzbistum.

Die Höchststrafe für Priester

Preynat habe über einen langen Zeitraum sehr viele Opfer missbraucht und dabei seine Autorität als Geistlicher ausgenutzt, heißt es im Urteil der kirchlichen Instanz. Daher habe das Gericht beschlossen, ihm die Höchststrafe für Priester aufzuerlegen, die Entfernung aus dem klerikalen Stand. Preynat kann noch ein Monat lang Einspruch gegen das Urteil bei der Glaubenskongregation einlegen. Inzwischen werde das Kirchengericht eine Entschädigung für die Opfer prüfen, teilte die Bischofskonferenz mit.

(vatican news – gs)

 

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04. Juli 2019, 13:33