Bei den Straßenprotesten in Masaya Bei den Straßenprotesten in Masaya 

Nicaragua: Polizisten lösen Besetzung einer Kirche auf

Die Polizei hat die Besetzung einer Kirche in Masaya zwanzig Kilometer südlich von Managua beendet. Etwa dreißig Anhänger der Opposition hatten sich in das Gebäude geflüchtet. Nach Medienberichten waren sie zuvor von regimenahen Milizen angegriffen worden.

Kirchenvertreter hatten mit den Behörden verhandelt, um den Menschen einen freien Abzug aus der Kirche zu ermöglichen. Ärzte durften sich um die Verletzten kümmern.

Der Weihbischof von Managua, Silvo José Baez, lobte das beherzte Verhandeln des Pfarrers von Masaya. „Schluss mit der Unterdrückung!“, sagte der Weihbischof weiter. Präsident Daniel Ortega stehe in der Pflicht; er müsse künftig verhindern, dass Demonstrationen gewaltsam unterdrückt würden.

Papst beriet sich mit seinem Nuntius in Managua

 

Bei den Protesten gegen Ortegas Regierung sind seit Mitte April in Nicaragua mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. An diesem Wochenende wurde auch die Leiche eines US-Bürgers auf der Straße gefunden.

Die Proteste haben sich an geplanten Kürzungen der Renten und Sozialleistungen entzündet; Versuche der Kirche, einen nationalen Dialog anzuschieben, sind bislang gescheitert. Papst Franziskus hat sich an diesem Samstag im Vatikan mit seinem Nuntius (Botschafter) in Managua, Erzbischof Waldemar Stanislaw Sommertag, über die Lage im Land unterhalten.

(ansa/vatican news – sk)
 

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03. Juni 2018, 11:49