In Pakistan haben es religiöse Minderheiten nicht leicht In Pakistan haben es religiöse Minderheiten nicht leicht 

Pakistan/Punjab: Neues Gesetz zwingt zu Koranunterricht

Die christliche Gemeinschaft im Punjab und andere religiöse Minderheiten sind besorgt über einen neuen Gesetzesentwurf, der in allen Schulen und Universitäten Unterricht des islamischen Rechts und des Korans vorsieht. Der im Januar vorgelegte Entwurf wurde am 4. Mai vom Regionalparlament genehmigt.

Das Gesetz lege fest, „die Botschaft zu verstehen, Frieden und Sicherheit zu fördern, die höchsten Werte der Wahrheit, Ehrlichkeit, Integrität, Toleranz und Verständnis für andere zu fördern", berichtet der Fidesdienst.

Grundschulkinder sollen die Koranschriften auf Arabisch zitieren, ältere Kinder sollen sogar die Urdu-Ausgabe aufsagen können. Die das Gesetz befürwortende „Jamaat-e-Islami" –Partei betont, damit werde der Staat seiner verfassungemäßen Verantwortung gerecht, die Lehren des Korans und islamisches Recht verbindlich zu machen.

Nasir Saeed, christlicher Aktivist der NGO „CLAAS", zeigt sich enttäuscht: „Die Pflicht, den Koran in öffentlichen Schulen zu unterrichten und dies gegen den Willen nicht-muslimischer Schüler und deren Eltern zu tun, wird sich negativ auf das gesamte Bildungssystem auswirken“. Bigotterie und Hass gegen Nicht-Muslime nähmen ohnehin zu, so Saeed weiter: „Der Staat hat die Pflicht, die Religions- und Glaubensfreiheit zu fördern und Programme für Studenten anderer Religionen einzuführen".

Doch nicht einmal die elf Abgeordneten religiöser Minderheiten des Regionalparlaments, darunter neun Christen, haben bisher solche Programme gefordert.
Zuletzt hatte die Region für Schlagzeilen gesorgt, als ein Regierungsmitglied vermutlich wegen des Blasphemiegesetzes bei einem Wahlkreisbesuch angeschossen wurde.

(fides – ck)

 

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09. Mai 2018, 16:05