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Europa: „Höfliche Form" der Diskriminierung von Christen

Christen sehen sich in Europa zunehmend Feindseligkeiten im täglichen Leben ausgesetzt. Zu diesem Schluss kommt die in Wien ansässige Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung der Christen in ihrem Jahresbericht.

Die Dokumentation präsentiert dazu über 500 Fälle von Intoleranz gegenüber Christen in ganz Europa. Weltweit sei die Verfolgung gegen Christen 2016 und 2017 auf einem Rekordhoch gewesen, mehr als 3000 Christen wurden aufgrund ihres Glaubens ermordet. Aufgabe des „Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians" (OIDAC) ist die Beobachtung der Situation für Christen in Europa. Den Jahresbericht lege man nicht vor „um die Verfolgung in anderen Teilen der Welt zu relativieren, sondern um beim Schutz der Menschenrechte wachsam zu bleiben“, so OIDAC-Direktorin Ellen Fantini. „Unsere Arbeit zielt darauf ab, Opfer von Intoleranz und Diskriminierung zu ermutigen, über ihre Erfahrung zu berichten, und die Sensibilisierung aller Menschen guten Willens zu erreichen, damit das Phänomen ernst genommen werden und eine gemeinsame Antwort gegeben wird.“

 

Die Direktorin verwies auf Papst Franziskus, der im April 2016 von zwei Arten der Christenverfolgung gesprochen habe. „Die erste ist das klare und explizite Angreifen einer Person, die den Namen Christi bekennt, wie beim Martyrium der pakistanischen Christen zu Ostern 2016. Die zweite Form ist subtiler. Papst Franziskus nannte sie 'höfliche Verfolgung'. Sie ist 'verkleidet als Kultur, getarnt als Moderne, getarnt als Fortschritt'." Wer der „modernen Gesetzessammlung nicht folgt", der werde „höflich verfolgt". 

In dem 80-seitigen Dokument, das am 1. Mai in Wien veröffentlicht wurde, gehe es um eine Bandbreite von Feindseligkeiten, die Christen in ihrem täglichen Leben erlebten, so Fantini: „Einmischung in Religionsfreiheit, Elternrechte, Meinungs- und Gewissensfreiheit, physische Angriffe und Vandalismus in Kirchen und Friedhöfen." Das „Observatory" habe dem OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) Daten über 155 Hassverbrechen gegen Christen in 18 europäischen Ländern zur Aufnahme in den Bericht über Hassverbrechen 2017 vorgelegt. 
(kap – gs)

Das Wiener 

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01. Mai 2018, 17:43