Vatikan: Kirchenmusik leistet viel gegen Krieg und Krisen

Auch die Kirchenmusik trägt viel dazu bei, dass Frieden und Eintracht unter den Menschen herrschen. Darauf weist Dominikanerpater Robert Mehlhart im Gespräch mit Radio Vatikan hin. Er ist Rektor des päpstlichen Instituts für Kirchenmusik (Pontificio Istituto di Musica Sacra) in Rom und als solcher Leiter der Musikuniversität des Vatikans.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Das Päpstliche Institut für Kirchenmusik (PIMS) bildet Kirchenmusiker und Lehrer für Kirchenmusik aus und leistet damit einen Dienst an den Ortskirchen in aller Welt. Darauf weist Pater Mehlhart im Gespräch mit uns hin. Es biete eine breite Palette von Kursen und Abschlüssen an und habe derzeit etwa 200 Studenten aus 42 Nationen.

Zum Nachhören - was Kirchenmusik bewirken kann

Der Beitrag des päpstlichen Instituts für Kirchenmusik sei in dieser Zeit der Krise und der Kriege in der Welt wichtig, so Pater Mehlhart:

„Ich bin seit kurzem Rektor dieser Institution. Nicht nur jetzt, in den ersten Monaten seit ich hier tätig bin, leistet das Pontifikalinstitut durch die Musiker ihren Beitrag ganz konkret als sozusagen Inkubator des Friedens auf der Welt.“

ie Orgel – Königin der Instrumente.
ie Orgel – Königin der Instrumente.

In vielen der Nationen aus denen die Studenten kämen, herrsche Krieg, erinnert der Rektor weiter und fügt an:

„In vielen dieser Nationen erleben die Christen auch Verfolgung, und sie kommen nach Rom, um Kirchenmusik und um heilige Musik zu studieren. Sie singen miteinander, sie kommunizieren miteinander, sie setzen sich mit den Texten der Heiligen Schrift und der Tradition auseinander, um sie schließlich die Musik Gott zu schenken und um eine Gemeinschaft zu bilden, die Gemeinschaft der Hörer und schließlich die Gemeinschaft der Gläubigen.“

Harmonie bringen und schaffen

Musiker würden damit Harmonie bringen und Harmonie schaffen, wie man dies im Institut während den Proben, „wenn alles gut klappt“, selber ausprobieren könne:

„Und sie kehren dann natürlich mit ihren Kompetenzen zurück in ihre Heimatländer, um dort Gemeinschaften der Harmonie und des Friedens aufzubauen, was im Endeffekt nur Gott schenken kann.“

Ein Student aus der Ukraine

Ganz konkret leiste das Institut aber auch einen Friedens-Beitrag, weil dies in den Statuten explizit verankert wurde, dass Flüchtlinge bei ihnen einen privilegierten Platz haben sollten. Dazu nennt Pater Mehlhart auch ein konkretes Beispiel:

„Ich erinnere mich im vergangenen Sommer an einen sehr jungen ukrainischen Studenten, der eigentlich in der Ukraine studieren wollte. Das Konservatorium gibt es dort gar nicht mehr und er ist mit seiner Mutter nach Italien geflüchtet und hat bei uns als außerordentlicher Student natürlich sofort einen Studienplatz bekommen. Und er ist immer noch bei uns und richtet sich jetzt wohl darauf ein, dass er länger bei uns bleiben wird.“

„Die Hoffnung ist, dass solche Musiker Ensembles gründen...“

Und Rektor Mehlhart hoffe, dass der Ukrainer in Rom einen guten und hervorragenden Studienverlauf haben wird, so dass er dann mit einem „tollen Abschluss, einem tollen Diplom vom Päpstlichen Musikinstitut“ und von der Päpstlichen Universität für Musik nach Hause zurückkehren könne, „um dort eine Kultur zu schaffen und zu gründen“. „Die Hoffnung ist, dass solche Musiker Ensembles gründen, die Harmonie weitergeben und schließlich die heilige Liturgie so gestalten, dass viele Menschen zu Gott finden, der im Letzten der ist, der wirklich Frieden schenken kann.“

Hintergrund

Das heutige Päpstliche Institut für Kirchenmusik entstand aus der Hochschule für Kirchenmusik (italienisch: Scuola Superiore di Musica Sacra) und wurde von Papst Pius X. (1903–1914) gegründet. Das Dikasterium für die Kultur und die Bildung ist das Leitungs- und Aufsichtsdikasterium. Ihr Kardinalpräfekt (derzeit José Tolentino Calaça de Mendonça) ist der Großkanzler des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik.

(vatican news)

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13. Januar 2024, 12:34