Giovanni di Paolo (Siena, 1395/1400 - 1482); Predella: Geburt Jesu und Verkündigung an die Hirten; um 1440; Tempera und Gold auf Leinwand © Vatikanische Museen Giovanni di Paolo (Siena, 1395/1400 - 1482); Predella: Geburt Jesu und Verkündigung an die Hirten; um 1440; Tempera und Gold auf Leinwand © Vatikanische Museen

Der Höchste hat sich für uns klein gemacht

„Das Ereignis der Geburt Jesu darzustellen bedeutet, das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes mit Einfachheit und Freude zu verkünden.“ Wie Papst Franziskus in Erinnerung ruft, hat die Geburt Jesu Generationen von Künstlern inspiriert, die im Laufe der Jahrhunderte durch die Schönheit evangelisiert haben. In der Weihnachtszeit schlagen die Vatikanischen Museen und Vatican News ein Meisterwerk aus den Päpstlichen Sammlungen vor, begleitet von Worten der Päpste.

 

Detail, Giovanni di Paolo (Siena, 1395/1400 - 1482); Predella: Geburt Jesu und Verkündigung an die Hirten; um 1440; Tempera und Gold auf Leinwand © Vatikanische Museen
Detail, Giovanni di Paolo (Siena, 1395/1400 - 1482); Predella: Geburt Jesu und Verkündigung an die Hirten; um 1440; Tempera und Gold auf Leinwand © Vatikanische Museen


Diese um 1440 durch die begnadete Hand des italienischen Malers Giovanni di Paolo geschaffene prächtige Nachtszene, gehörte zur Predella eines heute nicht mehr existierenden Polyptychons. Zahlreiche Elemente sind in der Symbolsprache der damaligen Zeit zu deuten. Der heilige Josef wird als alter Mann neben einem verdorrten Baum schlafend dargestellt – eine Anspielung auf seinen Ausschluss von der Geburt des Gottessohnes. Die beiden Frauen neben Maria, die Hebammen, von denen die apokryphen Evangelien erzählen, repräsentieren die gläubige Menschheit (die Frau, die auf die Jungfrau blickt) und die zweifelnde Menschheit (Salome, die dem Betrachter den Rücken kehrt). Im Hintergrund wird der Himmel von einem den Hirten erscheinenden Engel erhellt. Noch viel heller aber ist das übernatürliche Licht, das von dem auf den Boden gelegten Kind ausstrahlt.

 

    „In Jesus hat sich der Höchste klein gemacht, um von uns geliebt zu werden. In Jesus hat sich Gott   zum Kind gemacht, um sich von uns umarmen zu lassen. Aber, so können wir uns fragen, warum nennt der heilige Paulus das Kommen Gottes in die Welt „Gnade“? Um uns zu sagen, dass es vollständig ungeschuldet ist. Während hier auf Erden alles der Logik des Gebens um des Habens willen zu folgen scheint, kommt Gott „gratis“. Seine Liebe ist nicht verhandelbar: Wir haben nichts getan, um sie zu verdienen und werden es ihm nie lohnen können.“

                                        (Papst Franziskus– Christmette– 24. Dezember 2019)
 

zus.gestellt von Paolo Ondorza

(vaticannews - skr)

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25. Dezember 2023, 16:25